Sie sprechen einen weiteren zu beachtenden Punkt an, an den ich oben in meinem Beitrag noch nicht dachte: Weil sich die Schärfentiefe bei sonst gleichen Bedingungen umgekehr proportional zur Vergrößerung verhält, reduziert sich bei verdoppelter Vergrößerung die Schärfentiefe auf nur noch ein Viertel und bei verdreifachter Vergrößerung gar nur auf ein Neuntel. Das bedeutet, daß man mit Booster viel präziser scharfstellen muß. Ein Fernglas mit zu „schneller“ Scharfeinstellung (z.B. mit nur halber Umdrehung vom Nah- bis zum Fernpunkt) kann da schon problematisch sein. erst recht natürlich ein Fernglas, dessen Fokussiertrieb Spiel hat oder ruckelt.
Die Verkleinerung der Austrittspupille kann zwar bei geringerer Helligkeit (d.h. wenn die Augenpupille sich weiter als auf die AP-Größe öffnet) wieder zu einer Vergrößerung der Schärfentiefe führen, doch reicht das nicht aus, um den oben beschriebenen Effekt zu kompensieren – und bei normaler Tageshelligkeit ist dieser Gewinn an Schärfentiefe kaum wahrnehmbar.
Walter E. Schön