Da ich selbst Brillenträger bin (kurzsichtig mit ca. -5 dpt), achte ich sehr auf Brillenträgertauglichkeit. Allerdings haben Weitsichtige viel größere Probleme damit, weil sie bei gleichem Hornhautscheitelabstand der Brille je nach Gläserstärke mehrere Millimeter (z.B. bei +5 dpt um ca. 4 mm) mehr AP-Längsabstand benötigen.
Bei den mir aus eigener Erfahrung bekannten Ferngläsern ist der Unterschied in der Brillenträgertauglichkeit zwischen 8fach- und 10fach-Modellen (jeweils gleicher Öffnung und gleichen Typs) mit einer Ausnahme nicht sehr groß – ich schätze, daß kaum mehr als 1 mm Unterschied zwischen den AP-Längsabständen liegt. Die Ausnahme bilden die Swarovski-EL-Gläser: Beim 10x32 EL kann ich selbst dann das volle Sehfeld mit Brille kaum überblicken, wenn ich das Fernglas so fest an die Brille drücke, daß sich ihr Gestell schon ein bißchen elastisch verbiegt, während ich beim 8x32 EL ganz bequem alles sehe, wenn ich das Fernglas nur leicht gegen die Brillengläser drücke. Beim 10x42 EL ist es ebenso wie beim 8x32 EL, aber beim 8,5x42 EL ist das Einblickverhalten mit Abstand am besten (nicht nur unter diesen vier Gläsern, sondern unter allen, durch die ich schon selbst schauen konnte). Ich kann mir aber gut vorstellen, daß in manchen Fällen durchaus auch nur 1 mm Unterschied im AP-Längsabstand beim Test des Kunden im Laden ausreicht, um entweder gutes oder weniger gutes Einblickverhalten zu empfinden und daher bei einem Teil der Käufer auch dieser Punkt den Ausschlag zugunsten eines 8x32 statt 10x32 geben kann, wie Sie, Herr Fritzen, es festgestellt haben.
Walter E. Schön