Sehr geehrter Herr Toepfer,
Ich sehe beim Wiederlesen, dass mein Beitrag wirklich so aufgefasst werden konnte, als hätte ich für das kleine Leica-Apo-Spektiv plädiert. Ich kenne dies allerdings nur aufgrund eines raschen Durchblicks, besser kenne das grosse Apo-Spektiv von Leica. Ich selber nutze Pentax-Spektive.
Nein, ich wollte eigentlich für ein kleines Spektiv sprechen, da mich die Erfahrung nach einem guten Jahr Benutzung gelehrt hat, dass meine Frau und andere Damen die kleineren Spektive vorziehen. Bei gutem Wetter und guten Spektiven wird man optisch in Vergleich zu den grossen Modellen kaum Unterschiede feststellen können, aber die kleinen sind leichter, lassen sich leichter transportieren und benötigen ein weniger schweres Stativ. Wenn Sie, rspt. Ihre Gattin, allerdings bei jedem Wetter beobachten wollen, rate ich zu einem grossen Spektiv. Am besten ist wirklich, Sie vergleichen einmal mehrere nebeneinander.
Meiner Erfahrung und meinen Augen nach ist die geringere mögliche Vergrösserung bei den kleinen Spektiven für die Vogelbeobachtung nicht wirklich hinderlich. Ich komme meistens mit einer ca. 30-fachen Vergrösserung aus, Pentax 65 oder Pentax 85. Ab etwa 50- bis 60-facher Vergrösserung sind die atmosphärischen Einflüsse (Dunst, Luftschlieren durch Sonneneinstrahlung usw.) der begrenzende Faktor. 30- bis 40-fache Vergrösserung schaffen aber auch die kleinen Spektive hervorragend. Etwas anderes ist wieder das Digiscoping. Hier ist eine möglichst grosse Anfangsöffnung erwünscht und wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie oder Ihre Gattin das auch versuchen wollen, dann sollten Sie gleich zu einem der grossen Spektive greifen, damit Sei sich die Zukunft nicht verbauen.
Sie sehen, es gilt an mehr zu denken. Ich fasste Ihre erste Frage so auf, als ob die Entscheidung bei Ihrer Gattin eigentlich schon gefallen sei und Sie sich nur noch einmal vergewissern wollten.
Mit freundlichen Grüssen
Michael Brücker