Vorgestern waren wir mit unserern Ferngläsern unterwegs. Mein Schwager mit seinem Leica 12 x 50, ein Freund mit dem 14 x 40 von Fujinon, ich mit dem kleinen Conquest.
Auf einer großen Pferdekoppel beobachteten wir Saatkrähen, einige Graureiher, Möwen und mehrere Sittiche, vermutlich Zooflüchtlinge. Weit entfernt im Hintergrund gab es einen schwarzgrauen Körper, dem wir solange keine Aufmerksamkeit schenkten, bis er dann plötzlich aufflog und einige Meter weiter wieder aufsaß. Ein Uhu. Leider war der Abstand sehr groß und wir konnten nicht erkennen, welche Beute er geschlagen hat. Mein Conquest war bei den Wetterbedingungen und der Entfernung überfordert, das Fujinon war zu dunkel und selbst im großen Leica war ein wirkliches Erkennen ausgeschlossen. Wir vermuten, dass der Uhu einen Reiher geschlagen hat, jedenfalls war das Beutetier von erheblicher Größe und wir hätten gerne mehr erkannt. Andererseits standen auf der Koppel mindestens fünf weitere Reiher und reagierten nicht. Von Krähen weiß man, dass sie Greifvögel angreifen und erfolgreich vertreiben können, aber hier hielten sich auch die Krähen auffällig zurück. Sie waren mit dem Sammeln von Walnüssen beschäftigt und ignorierten den Uhu, als wäre er aus Plüsch.
Seitdem beschäftige ich mich mit der Frage, ob ein Spektiv in dieser Situation entscheidend mehr gezeigt hätte. Ich müßte dazu dann auch ein Stativ einkalkulieren und bisher scheute ich immer davor zurück, weil meine Bewegungsfreiheit natürlich eingeschränkt wäre.
Meine Bitte an die Vogelbeobachter unter Ihnen, wie halten Sie es mit dem Spektiv bei leicht diesigem Wetter? Wäre ein 15x56 Fernglas eine bessere Lösung?
Maria Nettersheim