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Ergänzende Anmerkungen zu den Testmethoden

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13. Februar 2007 13:02
Leider muß ich mich derzeit aus Zeitknappheit wieder auf Teilaspekte beschränken. Meine folgenden Anmerkungen sind daher weit davon entfernt, das Thema „Fernglastest“ auch nur halbwegs vollständig zu behandeln. Ich würde aber gern während unseres geplanten Treffens am 21./22.4. mit allen daran Interessierten darüber auch länger diskutieren. Jetzt aber wenigstens einige Punkte, denen zu späterem Zeitpunkt im Rahmen einer sich fortsetzenden Diskussion vielleicht weitere folgen werden:

1. PRÜFUNG DER ROBUSTHEIT

1.1 Wer kommt für Kosten bei Beschädigung auf?

Das ist in jedem Test (auch anderer Produkte) ein großes Problem, weil es sehr wahrscheinlich ist, daß dabei einige Prüflinge ausfallen, also „kaputtgehen“. Wer kommt dann für diesen Schaden auf? Wenn die betreffenden Hersteller nicht bereit sind, dieses Risiko zu übernehmen – das werden sie, wenn überhaupt, nur dann tun, wenn zuvor die Prüfverfahren sehr konkret und wahrscheinlich nicht zu streng festgelegt und dann im Test auch genauso durchgeführt werden –, hat der Tester den Schaden. Ein defektes Fernglas ist hinterher nur zu einem geringen Teil seines Einkaufspreises oder bei massivem Schaden gar nicht mehr zu verkaufen.

1.2 Mechanische Robustheit

1.2.1 Vibrationen

Vibrationen, wie sie z.B. beim Transport in einem Verkehrsmittel vorkommen, sind eine wichtige Fehlerursache (es können sich z.B. Verschraubungen lockern). Wie Sie richtig geschrieben haben, darf man dazu keine willkürlich festgelegte Frequenz wählen, weil das nur zufällige und nicht repräsentative Ergebnisse bringt. Die Resonanzfrequenzen der einzelnen Bauteile verschiedener Ferngläser können sehr verschieden sein. Trifft man zufällig die richtige, kommt es zur sog. Resonanzkatastrophe, andernfalls nicht. Aber das wissen erfahrene Tester und haben dafür gute Lösungen:

1.2.1.1 Man kann z.B. „weißes Rauschen“ (innerhalb eines geeigneten Frequenzbandes) als Rüttelfrequenz wählen. Für Nicht-Techniker: Als „Rauschen” bezeichnet man eine sich ständig nach dem Zufallsprinzip in statistischen Schwankungen ändernde, aber langfristig in der Summe konstante Mischung aller Frequenzen innerhalb eines festgelegten Bereichs. Der Begriff stammt zwar aus der Akustik (was wir mit dem Ohr als „Rauschen“ wahrnehmen, ist ein solches Frequenzgemisch des Schalls, in diesem Falle zwischen ca. 20 Hz und 20 kHz). Von „weißem Rauschen“ spricht man, wenn die vom Rauschen übermittelte Leistung über alle Frequenzen des betreffenden Bereichs etwa konstant ist (in Analogie zu „weißem“ Licht, in dem alle Lichtfrequenzen (bzw. Wellenlängen zwischen ca. 380 nm und 750 nm) im Mittel gleiche Leistung haben. Von „rosa Rauschen“ spricht man, wenn die niedrigen Frequenzen die höchste Leistung übertragen und die Leistung mit zunehmender Frequenz nach einer bestimmten Formel bzw. Kurve abnimmt (auch hier in Analogie zu „rosa Licht“, in dem langwellige = niederfrequente elektromagnetische Strahlung gegenüber kurzwelliger = höherfrequenter überwiegt).

1.2.1.2 Weil aber im Bereich der (leider bei den verschiedenen Ferngläsern recht unterschiedlichen und dem Tester zuvor fast nie bekannten) Resonanzfrequenzen eine ungleich höhere Zerstärungsgefahr besteht, reicht Rütteln mit Rauschfrequenzen nicht aus, sondern es muß auch auf Resonanzfrequenzen geprüft werden. Dies geschieht durch langsames Durchfahren (sog. „Sweep“) aller Frequenzen. Man nimmt also einen Sinusgeneratur, dessen Frequenz innerhalb des gewünschten Bereichs variierbar ist. Er muß sehr langsam durchfahren werden, weil es erst nach einer größeren Zahl von Schwingungen (fast) gleicher Frequenz durch „Aufschaukeln“ zur „Resonanzkatastrophe“ kommen kann. Durchführe man den Frequenzbereich zu schnell, wäre die eventuell zerstörerische Frequenz zu kurz wirksam, um die Amplituden weit genug aufzuschaukeln und einen Schaden anzurichten.

1.2.2 Fall bzw. Stoß

Eine völlig andere mechanische Belastung statt ein Fall aus größerer Höhe (schon 0,5 m Höhe kann gefährlich sein) oder ein anderer kräftiger Stoß dar. Ein Fernglas, das einen Rütteltest obiger Art locker besteht, kann durchaus im Falltest versagen und umgekehrt. Leider sind die Bedingungen für einen aussagekräftigen Falltest besonders schwierig zu definieren.

1.2.2.1 Festlegung der Fallhöhe

Man könnte sich auf eine bestimmt, im praktischen Gebrauch des jeweiligen Produktes relevante Fallhöhe einigen, z.B. auf 1,7 m Höhe bei einem Fernglas (Fall aus mittlerer Augenhöhe zu Boden). Das wäre ein K.O.-System, das bestanden oder nicht bestanden wird, aber keine genauere Differenzierung liefert. Besser wäre es, die Fallhöhe im Test zu variieren, sinnvollerweise natürlich allmählich zu steigern und nicht umgekehrt zu reduzieren. Man könnte bei 0,5 m Fallhöhe beginnen und sie in Schritten von 0,1 m oder 0,2 m bis zu einem Maximalwert oder (ein besonders kostspieliges Modell) bis zu der Höhe, bei der auch das stabilste Fernglas demoliert ist. So erhielte man eine gute graduelle Abstufung: Produkt A fällt z.B. bei 0,7 m Fallhöhe aus, Produkt B bei 1,2 m und Produkt C erst bei 2,5 m oder, wenn man nach oben bei 2 m begrenzt, gar nicht aus.

1.2.2.2 Wahl der Aufschlagpunkte des Produkts

Das Dumme an der Sache ist, daß es aber nicht allein von der Fallhöhe abhängt, ob ein Schaden entsteht, sondern auch davon, an welcher Stelle bzw. in welcher Lage das Fernglas auftrifft: Berührt es zufällig mit der Vorderkante beider Rohre gleichzeitig den Boden. sind die beim Aufschlag wirksamen Käfte erheblich geringer, als wenn das Fernglas gekippt mit der Kante nur eines Rohres aufschägt. Und wenn es statt mit der Vorderkante (objektivseitig) auftrifft, sind die Verhältnisse wieder ganz anders, als wenn es mit der Kante eines Okulars oder mit einer Seitenfläche oder mit dem nach oben herausragenden Fokussierrad am Boden aufschlägt. Man könnte das duchaus in gewissem Rahmen steuern, aber nicht supergenau. Und wie viele verschiedene Auftreffpunkte sollte man wählen? Und man müßte in jeder Fallhöhe erst alle diese (z.B. fünf verschiedenen) Auftreffpunkte abarbeiten, bevor man zur nächstgrößeren Fallhöhe übergeht und dort das Spielchen neu beginnt ...

1.2.2.3 Wie hart soll der Boden sein?

Wir sind noch immer nicht durch mit der Festlegung der Fallprüfung. Es ist ein Unterschied, ob ein Fernglas auf grasbewachsene, weiche Erde oder auf einen schon weniger nachgiebigen Holzfußboden oder auf einen noch härteren Betonboden fällt. Welche Art Boden soll man wählen? Soll man mit grasbewchsener Erde beginnen und allmählich bis zum harten Beton steigern? Soll man erst bei Grasboden alle Fallhöhen durchspielen (und bei jeder Falhöhe erst alle Aufschlag-Lagen), oder soll man erst bei kleinster Fallhöhe alle Bodenarten und bei jeder alle Lagen oder alle Lagen und bei jeder alle Bodenarten durchprobieren und so langsam die Fallhöhe steigern? Das sind keine leicht zu beantwortenden Fragen, und wie auch immer die Wahl schließlich getroffen wird: Es bleibt ein gewisses Maß an Zufälligkeit der Ergebnisse.

Da der Test nicht das Ziel hat, alle Ferngläser zu demolieren, wird man wohl auf den Betonboden verzichten und auch den Rasen (wegen der damit verbundenen Verschmutzung und der nicht sicher zu gewährleistenden Homogenität des Bodens) weglassen und nur auf einem Holzfußboden testen. Man kann auch damit argumentieren, daß es letztlich nicht auf die Art des Bodens, sondern auf die negative Beschleunigung ankommt, die beim Aufprall wirksam ist. So könnte z.B. beim Fall auf Beton aus 0,5 m dieselbe Beschleunigung vorliegen wie bei Fall auf den Holzboden aus 0,8 m Höhe (diese Zahlen sind nur beispielhafte Annahmen und keine abgesicherten Werte). Ganz richtig ist das aber auch nicht, sondern es trifft zwar realistisch für die aus dem Fall resultierenden Verformungen zu, nicht aber auch auf gleichzeitig mögliche Oberflächenschäden (Kratzer, Abschürfungen, Absplitterungen), die bei hartem Boden und niedriger Fallhöhe größer sind als bei weichem Boden und gleiche Verformung verursachender größerer Fallhöhe. Zu allem Überfluß kommen schließlich auch noch große Bewertungsprobleme: Ist das Fernglas als robuster einzustufen, das beschädigt wird, wenn es aus 0,7 m Höhe auf das Fokussierrad fällt, während ein anderes beschädigt wird, wenn es aus 1,2 m Höhe auf ein Okular fällt? Wie sind die Kosten für die anschließende Reparatur ein die Wertung einzubeziehen? Wenn beim Fall aufs Okular aus 0,6 m Höhe bereits die Gummiaugenmuschel reißt, bei einem anderen aber erst bei Fall aus 1,5 m Höhe eine Okularlinse bricht? Und wie repräsentativ für die Praxis ist ein Test, bei dem z.B. nur der Fall auf die Vorderkante des Objektivfassung auf Holzboden aus 1,2 m Höhe geprüft wird, wenn alle anderen genannten Prüfungen (Fall aus anderen Höhen, Fall in anderer Lage) weggelassen wurden?

1.2.3 Mechanischer Abrieb

Soll auch geprüft werden, wie lange die Gummiarmierung oder der Lack oder die Eloxierung ansehnlich bleibt? Wie soll der Abrieb geprüft werden? Durch mechanisches Reiben (z.B. 10000mal hin und her an einem bestimmten Nylongewebe unter einer Andruckkraft von 500 N, an welchen Stellen? Oder durch 10maliges Entlangschleifen an einer Hausmauer, deren Mörtel Quarzsand enthält ...).

1.3 Chemische Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse

Die Hand, die das Fernglas umgreift, kann schwitzen und fettig sein. Eventuell könnte Benzin oder Dieselöl (vom Auto) mit dem Fernglasgehäuse in Kontakt kommen. Das Ferngals könnte in eine schlammige Pfütze fallen, die unbekannte Schdstoffe enthält. Gegen welche Substanzen müssen das Fernglasgehäuse und die Linsenvergütung resistent sein? Hier könnte man in der DIN- bzw. ISO-Norm nachsehen. Aber ein solcher Test gehörte, wenn man zur Robustheit Aussagen machen möchte, ebenfalls mit ins Prüfprogramm.

1.4 Temperatureinflüsse

Eine sehr hohe oder sehr niedrige Temperatur kann schon für sich allein bei manchem Fernglas zum Problem werden. Denken wir nur die Gängigkeit der Fokussierung oder bei schneller Abkühlung an die Gefahr des Beschlagens im Inneren oder an die Gefahr des Verdunstens von Schmieröl bei starker Erwärmung und dessen anschließender Kondensation an den kritischen Glasflächen. Zumindest unterhalb der Topklasse muß mit solchen Problemen gerechnet werden, so daß auf entsprechende Prüfungen nicht verzeichtet werden kann.

Mit der obigen Darstellung der Problematik bei der Prüfung der Robustheit ist sicher noch nicht alles erfaßt; bei längerem Nachdenken werden sich weitere Aspekte ergeben. Aber allein das hier Geschriebene sollte ausreichen, um verstehen zu können, daß eine solche Prüfung dann, wenn sie korrekt und halbwegs vollständig erfolgt, riesigen Aufwand und sehr hohe Kosten erfordert. Es ist daher verständlich, daß sich derartige Prüfungen außer von finanziell hinreichend ausgestatteten Institutionen wie z.B. Stiftung Warentest oder ADAC kaum jemand leisten kann. Andererseits kann man sagen, daß zumindest in der Oberklasse der Ausfall eines Fernglases aufgrund unzureichender mechanischer Rodustheit so selten ist, daß für die allermeisten Anwender die Prüfung der optischen, mechanischen und haptischen bzw. ergonomischen Kriterien sehr viel relevanter ist. Auch ich würde, wenn ich Ferngläser testen müßte, entweder die Prüfung der Robustheit ausklammern oder auf eine Minimalprogramm beschränken.

2. PRÜFUNG DER ANDEREN KRITERIEN

Hierzu will und kann ich (aus zeitlichen Gründen) nicht eingehen. Aber ich will noch etwas zur Findung eins „Gesamturteils“ bzw. einer „Gesamtnote“ sagen.

Ich habe eine ca. 20jährige praktische Erfahrung mit Tests aller Art als „Ressortleiter für Test und Technik“ der Zeitschrift DM, als diese ähnlich wie heute die Zeitschrift Test der Stiftung Warentest selbst noch Tests durchführte, danach mit Objektiv- und Kameratests im Fotobereich (vor allem in International Phototechnik, Color Foto und Photo Revue) sowie mit Test von HiFi-Geräten als ehem. Chefredaktuer von Stereoplay. Immer wieder wurde, wenn ich nicht selbst Chefradakteur der betreffenden Zeitschrift war, vom Chefredakteur, vom Verleger oder von Redaktionskollegen der Wunsch geäußert, das Gesamtergebnis in einer einfachen Zahl (z.B. Punktzahl oder Schulnote) leicht und schnell erfaßbar zusammenzufassen. Aber wenn man sich mit der Materie auskennt, weiß man, daß das so einfach und allgemeingültig völlig unmöglich ist. Die Anwendungsbereiche sind einfach zu verschieden, um alle Produkte über denselben Kamm zu scheren!

Wir hatte z.B. hier im Forum schon mehrfach Diskussionen um Verzeichnung und Globuseffekt, die untrennbar miteinander verknüpft sind. Gibt man Pluspunkte für geringere Verzeichnung, müßte man gleichzeitig Minuspunkte für stärkeren Globuseffekt vergeben. Aber dazu kommt noch, daß mancher Beobachter eine schon sehr schwache Verzeichnung als sehr störend empfindet, ein anderer aber selbst starke Verzeichnung oft erst bemerkt, wenn er ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht wird. Und mit dem Globusefefkt ist es nicht anders. Es führt also kein Weg daran vorbei, die verschiedenen Prüfkriterien getrennt zu bewerten und es dem Leser des Tests zu überlassen, sie anschließend mehr oder weniger stark nach seinen eigenen Vorstellungen und Wünschen zu gewichten, eventuell sogar das eine oder andere Kriterium völlig unberücksichtigt zu lassen und/oder ein anderes zum K.O.-Kriterum zu erheben.

Da vor allem diejenigen Testleser zuverlässige und firmenneutrale Testergebnisse am nötigsten haben und am stärksten davon profitieren (könnten), die am wenigsten über die Fernglastechnik wissen, muß man jedem solchen Test eine Erklärung der praktischen Bedeutung der einzelnen Prüfkriterien und eine daraus ableitbare leichtverständliche Anleitung zum Finden der im individuellen Einzelfall richtigen Gewichtung an die Seite stellen. Ich hatte das z.B. bei meinen bis heute unerreicht ausführlichen und aussagekräftigen Objektivtests in Color Foto etwa zwischen 1973 und 1983 durch relativ lange Texte (wie sie die inzwischen ziemlich lesefaul gewordene Bevölkerung heute vielleicht gar nicht mehr akzeptierte) und ab den späteren 70er-Jahren durch enstprechende Tabellen mit freien Feldern zum Eintragen der eigenen Gewichtung und der sich daraus ergebenden Einzel-Punktzahlen, die dann aufaddiert werden konnten, gemacht. Ein Wissenschaftler aus der Schweiz, der in den frühen 80er-Jahren ein Fachbuch über die Durchführung und Auswertung von Produkttests für die herstellende Industrie geschrieben hat, hat sogar Tabellen meiner Tests als vorbildliche Beispiele in sein Buch aufgenommen. Leider aber machen derart sorgfältig durchgeführte Test viel, viel mehr Arbeit, als sich der Leser oder sonstige Nichtfachmann vorstellt. Wer soll das alles bezahlen? Und ist der durchschnittliche Leser dann auch bereit, sich die zur eigenen Gewichtung der Einzelkriterien nötige Arbeit zu machen? Die hier im Forum aktiven Fernglasfreunde wären sicher dazu bereit, aber das ist eine Minderheit gegenüber der überwiegenden Mehrzahl der bequemen (um nicht zu sagen: faulen) Leser der Zeitschriften, die Fernglastests veröffentlichen. Was will der Leser haben? Ein knappes, prägnantes Urteil, möglichst als Punktzahl, in Form von Sternchen oder anderen schnell aufnehmbaren Symbolen, aber bitte keine langen Texte, die zeitraubendes Lesen und Mitdenken erfordern. Ursache dafür ist teils Bequemlichkeit, zunehmend aber auch Unfähigkeit. Schade.

Ich bin, wie Sie sehen, pessimistisch bezüglich der Ausführbarkeit guter Tests, die firmenneutral, fachlich kompetent, physikalisch unangreifbar, praxisbezogen und (zumindest bei Ausschluß der Rubustheitsprüfungen) vollständig sind. Nichtsdestoweniger wäre es mir eine willkommene Herausforderung, solche Tests selbst durchzuführen. Nur kommt spätestens mit der unausbleiblichen Frage, wer das bezahlen soll, das Aus für ein solches Vohaben. Aber vielleicht ergeben sich bei unserem Treffen in Bonn neue Aspekte? Warten wir es ab.

Walter E. Schön


PS.: Beim abschließenden Blick auf Ihren (Herrn Stolpmanns) Beitrag sehe ich, daß ich noch etwas zum angeblichen Euphemismus von „empfehlenswert“ und „ausreichend“ sagen wollte: Ich sehe diesen Euphemismus nicht, denn „ausreichend“ betrachte ich nach meiner Definition als eine absolute, „empfehlenswert“ dagegen für eine relative Aussage zu einem Produkt. Ein Produkt kann die einem Test zugrundegelegten Ansprüche unabhängig davon „ausreichend“ erfüllen, wie die anderen getesteten Produkte abgeschnitten haben. Ein Produkt ist dann als „ausreichend“ zu bewerten, wenn es so gut abgeschnitten hat, daß es die gestellten Mindestansprüche erfüllt, also alle geforderten Aufgeben bewältigen kann. Es wird aber erst dann „empfehlenswert“, wenn es DARÜBER HINAUS anderen Produkten, die auch mindestens als „ausreichend“ bewertet wurden, aufgrund einer noch besseren Leistung oder eines bei gleicher Leistung günstigeren Preises vorzuziehen ist. Ich empfehle nur diejenige TEILMENGE einer Gesamtmenge geeigneter („ausreichender“) Produkte, die positiv herausragt. Somit betrachte ich „ausreichend“ als eine Urteilsstufe, „empfehlenswert“ aber mehr als ein (dem Urteil hinzufügbares) Prädikat.

Ich meine deshalb, daß auch Prädikate wie „besonders empfehlenswert“ usw. ihre Berechtigung haben, aber nur dann, wenn die zugehörigen individuellen Voraussetzung auch genannt werden. Somit kann ein Fernglas höchstens in Ausnahmefällen das absolut gültige Prädikat „besonders empfehlenswert“ bekommen, sondern nur z.B. in mit einer der folgenden näheren (und somit einschränkenden) Spezifizierung:

• für Dämmerungsbeobachtungen besonders empfehlenswert

• für das Wandern mit leichtem Gepäck besonders empfehlenswert

• für den Einsatz in tropischen Regionen besonders empfehlenswert


PPS.: Nach dem Einstellen meines Beitrags fiel mir auf, daß die Ausgangsfrage dieser inzwischen schon umfangreicheren Diskussion gar nichts mit Fernglastests zu tun hatte. Es wäre daher vielleicht sinnvoll, alle Beiträge ab und einschließlich Herrn Jülichs Beitrag „Ernsthaft gefragt: Wer liefert denn noch korrekte Testberichte ab“ hier abzutrennen und mit einem entsprechenden Hinweis damit eine neue Diskussion aufzumachen. Der oben zitierte Titel von Herrn Jülichs Beitrag wäre auch als Starttitel dafür besonders geeignet. Vielleicht kann das der Forumsadministratur machen?
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Welches Fernglas für Tierbeobachtung in der Nacht

M hartmann 4914 10. Februar 2007 16:43

Test Pirsch 11/2006

Dietmar Streib 3142 10. Februar 2007 17:30

Test Pirsch 11/2006? Lückenfüller, kein Test

Manfred Groß 2164 11. Februar 2007 16:53

Ausnahme ADAC Motorwelt

Robert Fritzen 1813 11. Februar 2007 18:13

Pirsch vs. Motorwelt: nicht vergleichbar

Jens Stolpmann 1787 11. Februar 2007 23:23

Ernsthaft gefragt: Wer liefert denn noch korrekte Testberichte ab

Werner Jülich 1839 12. Februar 2007 10:07

Referenzferngläser und festgelegtes Prüfverfahren

Bernd Sommerfeld 1507 12. Februar 2007 11:21

Objektive Tests?

Jens Stolpmann 1839 12. Februar 2007 23:30

Rütteltisch

Werner Jülich 1767 13. Februar 2007 09:03

Ergänzende Anmerkungen zu den Testmethoden

Walter E. Schön 1856 13. Februar 2007 13:02

Trinovid 8x50 BA oder BN günstig zu bekommen, evtl. Swaro SLC 8x50

Walter E. Schön 7283 10. Februar 2007 17:38

Re: Welches Fernglas für Tierbeobachtung in der Nacht

Adalbert Fischer 2213 12. Februar 2007 19:55

Was heißt: „Regen kann es aber ab“?

Walter E. Schön 1697 12. Februar 2007 22:06

Re: Was heißt: „Regen kann es aber ab“?

Adalbert Fischer 1736 12. Februar 2007 22:53

In welcher Ecke Deutschlands spricht man so?

Walter E. Schön 1566 12. Februar 2007 23:17

Re: In welcher Ecke Deutschlands spricht man so?

Jens Stolpmann 1642 12. Februar 2007 23:34

Re: Welches Fernglas für Tierbeobachtung in der Nacht

M.hartmann 2134 12. Februar 2007 22:05

Warum ein 900-Euro- und ein 500-Euro-Glas statt eines 1400-Euro-Glases?

Walter E. Schön 2116 12. Februar 2007 22:21

Weitere Vorschläge

Bernhard Loos 1730 13. Februar 2007 11:18



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