Als die Vorbereitungen für unser Fernglasfreunde-Treffen in Bonn bei Herrn Jülich liefen, lagen so viele Anmeldungen vor, daß Herr Jülich in Erwägung ziehen und Vorbereitungen dafür treffen mußte, die Veranstaltung eventuell statt innerhalb seiner Geschäftsräume extern, z.B. in einem angemieteten Nebenraum einer Gaststätte, stattfinden zu lassen.
Ich hatte angesichts der (aufgrund der Anmeldungen) zu erwartenden etwa 40 Teilnehmer auch mein Kommen zugesagt und damit Kosten in Höhe von mindestens 400 Euro für je 570 km Hin- und Rückfahrt, Hotel und Verpflegungs-Mehrkosten auf mich genommen; tatsächlich fielen sie noch deutlich höher aus, weil ich meine Frau mitnahm und wir noch zwei private Tage daran anhängten. Darüber hinaus hatte ich am Vortag der Abreise eigens für die Veranstaltung noch Ergänzungen in meinem Lexikon der Fachausdrücke vorgenommen, eine Acrobat-Datei zur Beamer-Vorführung exportiert und 242 Seiten ausgedruckt, gelocht und abgeheftet, um sie zur Ansicht mitzubringen. Für mich als Freiberufler sind darüber hinaus knapp vier Tage für die Veranstaltung (2 Tage) sowie Hin- und Rückfahrt (je fast 1 voller Tag mit Ein- und Auspacken) ein weiteres erhebliches und durchaus kein selbstverständliches Opfer. Ich war aber dazu gern bereit, weil ich mir das persönliche Kennenlernen vieler bisher anonymer Fernglas- und Naturfreunde und interessante Diskussionen mit zahlreichen Fernglasbenutzern mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen erhoffte.
Tatsächlich war aber nur ein winzig kleines Häuflein gekommen. Wenn nicht auch einige im Forum gar nicht aktive Kunden von Herrn Jülich sowie zwei seiner Mitarbeiter gekommen wären, hätte ich die Zahl der Teilnehmer (ohne Herrn Jülich und mich) locker an den Fingern einer Hand abzählen können. Das ist mehr als nur enttäuschend.
Ich mache niemandem einen Vorwurf, nicht gekommen zu sein. Ich weiß, daß ich kein Recht habe, den Besuch einer solchen Veranstaltung zu fordern, und daß mir niemand Rechenschaft darüber schuldig ist, ob er kommt oder nicht und gegebenenfalls aus welchen Gründen. Aber ich kann nicht verstehen, warum drei Dutzend Forumsteilnehmer ihr Kommen zugesagt hatten, wenn ihnen das Treffen so unwichtig war, daß sie dann doch nicht kamen. Das ist mehr als nur eine Unhöflichkeit gegenüber dem Veranstalter. Herr Jülich selbst hat sich hierzu bisher weder in kleinem Kreis noch hier im Forum geäußert, sondern macht gute Miene ..., aber ich darf wohl vermuten, daß auch er darüber nicht nur enttäuscht, sondern ähnlich wie ich auch verärgert ist.
Nicht zuletzt deshalb möchte ich denen, die ihre Anmeldung ernst genommen haben und gekommen sind, für ihre Teilnahme danken. Immerhin haben mich diese vier Personen davor bewahrt, keinen einzigen Forumsteilnehmer außer Herrn Jülich in Bonn anzutreffen.
Walter E. Schön