1. Die Vorstellung, jeder Produktionsschritt könne automatisiert billiger oder besser werden, ist irrig. Es kommt immer auch auf die Stückzahlen an. Ein Roboter lohnt sich wegen der hohen Investitions- und Einrichtungskosten erst bei hohen Stückzahlen. Aber solche Ferngläser wie das Leica Ultravid werden nicht zu 30.000 Stück pro Monat gebaut wie manche Canon-Digital-Kompaktknipse. Dazu kommt, daß die Linsen eines Fernglases nicht alle gleiche Durchmesser, Flächenkrümmungen und Dicken haben, der Roboter also jedesmal umgestellt oder gar viele verschieden eingestellte Roboter benutzt werden müßtem. Da ist das gezeigte Linsenrandschwärzen von Hand auf motorisiertem Drehgestell die entschieden kostengünstigere Methode.
2. Das Leica-Fernglas, an dem die Fokussierwalze montiert wurde, dürfte ein Ultravid 8x42 oder 10x42 BL gewesen sein, wenn es dasselbe war, das man auch beim Aufkleben der Belederung sah. Denn beledert gibt es unter den großen Ultravids nur diese beiden Modelle; alle anderen gibt es ausschließlich gummiarmiert.
Walter E. Schön