Ich hatte beim Vergleich mit den nachmittäglichen Zooepisoden diese gar nicht kritisieren wollen. Ich sehe in solchen Sendungen nicht mehr als kurzweilige Unterhaltung für Leute, die sich sonst den ganzen Tag über langweilen, oder für Tierfreunde, die sich gern mal ein kuscheliges Eisbärbaby namens Kuno (oder hieß er anders?) beim Umhertollen ansehen. An solche Sendungen lege ich keine hohen Qualitätsmaßstäbe an, und die Verantwortlichen bei den betreffenden Sendern werden das wohl auch nicht viel anders sehen (außer unter dem zusätzlichen Aspekt, daß sich mit solchen Filmen für wenig Geld viel Sendezeit füllen läßt und trotzdem die Zuschauerquote für diese wenig ergiebige Sendezeit ganz passabel ist). Da es bei diesen Sendungen ja nur etwas oft Lustiges anzusehen, aber kaum viel nachzudenken oder schwierige Sachverhalte zu verstehen gibt, halte ich das Springen von Episode zu Episode auch mitten im Geschehen oder ofmals (zur Erhöhung der Spannung) kurz vor einem zu erwartenden besonderen Ereignis oder der Lösung eines Problems für legitim.
Aber bei einem Film über ein so technisch anspruchsvolles Thema wie in der besagten Sendung aus Zürich, in der man dem Zuschauer manche komplizierte technische Zusammenhänge hätte anschaulich machen können, muß man die Meßlatte schon höher hängen. Beispielsweise hätte man durch Einblendung von Schnittzeichnungen, animierten Grafiken oder Bildbeispielen während der leider für viele Nichtfachleute streckenweise abstrakt gebliebenen, weil ausschließlich verbalen Erklärungen des sicher kompetenten Herrn Müller von Leica (mit dem mir wieder entfallenen englischen Super-Duper-Titel) dem Gesagten Leben geben können.
Aber nun ist's gelaufen und Räsonieren hilft nichts mehr – es sei denn, daß Herr Ullmann doch über einflußreiche Kanäle zu den Machern der Sendung verfügt und diese zu einer Fortsetzung oder Vertiefung bewegen kann, in der die kritisierten Fehler vermieden werden.
Walter E. Schön