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Panasonic Lumix G1 ist derzeit noch nicht zu empfehlen, aber evtl. Sigma DP2

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09. Mai 2009 22:06
Einerseits bringt die Panasonic Lumix G1 (bzw. GH1) sehr gute Voraussetzung zum Einsatz in der Digiskopie mit. Sie ist für eine Kamera, die in der Sensorgröße und einigen anderen Qualitätsparametern mit SLR-Kameras auf eine Stufe zu stellen ist (deutlich besser als Kompakt- und Superzoom-Kameras mit Sensoren, deren Fläche 1/4 oder noch viel weniger beträgt), sehr klein und leicht. Sie bietet einen der besten derzeit verfügbaren LCD-Monitore, der auch noch schwenkbar ist. Der elektronische Sucher ist derzeit ebenfalls der beste auf dem Markt, allerdings qualitativ noch weit von einem echten SLR-Sucher (mit rein optischem Mattscheibenbild) entfernt. Die Auslöserschütterungen durch die Verschlußbewegungen sind geringer als bei SLR-Kameras, weil bei diesen zusätzlich der Spiegelschlag Erschütterungen auslöst.

Aber es gibt einige Argumente gegen diese Kamera bei diesem Einsatz:

1. Für die afokale Digiskopie, d.h. das Fotografieren durchs Okular mit dem auf eine geeignete Brennweite eingestellten Zoomobjektiv an der Kamera liegt die Eintrittspupille (Blendenebene) viel zu tief. Es kommt deswegen bereits in der extremen Weitwinkelstellung auf 14 mm Brennweite (= 28 mm KB-äquivalent) zur Vignettierung. Bei dieser Brennweite werden zudem die Ecken abgeschnitten, weil der diagonale Bildwinkel größer ist als der scheinbare Sehwinkel des Spektivs. Etwa bei einer Brennweiteneinstellung ab 18 mm Skalenwert werden bei den sehr weitwinkeligen (festbrennweitigen) Okularen der Swarovski-Spektive die Ecken nicht mehr aufgrund eines zu großen Objektiv-Bildwinkels abgeschnitten, doch ist die Vignettierung wegen der zu tiefen Eintrittspupille immer noch deutlich zu sehen. Bei längeren Brennweiten als 18 mm nimmt diese Vignettierung dann immer weiter zu, weil sich die Eintrittspupille immer tiefer ins Objektiv versenkt.

Die bei kurzen Brennweiten sehr starke tonnenförmige Verzeichnung des Set-Objektivs 14-45 mm wäre kein Nachteil, sondern sogar vorteilhaft, weil sie die kissenförmige Verzeichnung der Spektivokulare teilweise kompensiert. Die Schärfe des Objektivs bei der für geringstmögliche Vignettierung unbedingt ganz zu öffnenden Blende wäre für die Digiskopie auch noch gut genug (besser als bei den meisten Digital-Kompaktkameras). Aber was nützt das, wenn man das Bild wegen starken Helligkaitsabfalls zu den Bildecken (und dort vor allem wegen zu tiefer Pupillenlage auch merklich nachlassender Schärfe) das Bild stark beschneiden muß.

2. Für die von meinem anonymen Vorredner (alias „matthias“?) empfohlene Digiskopie mit Fotoadapter ohne Okular und ohne Objektiv an der Kamera sind momentan die Voraussetzungen noch nicht gegeben. Denn die derzeitigen Fotoadapter der Spektive, auch des von Herrn Mauersberger benutzten Zeiss Diascopes, sind für das Kleinbild-Vollformat konzipiert: Das von ihnen erzeugte reelle Bild hat einen knapp über die Ecken des Kleinbildformats hinaus reichenden Durchmesser (knapp über 43 mm). Die Panasonic Lumix G1 kann zwar mit einem derzeit nur von Fremdherstellern lieferbaren T2-Adapter (+ Micro-Four-Thirds-Adapter) daran angeschlossen werden, nützt aber aufgrund des viel kleineren Four-Thirds-Formats von ca. 17,3 mm x 13 mm nur ein Viertel der möglichen Fläche aus. Man kommt daher z.B. mit dem Zeiss-Fotoadapter am Digiscope statt auf 1000 mm auf ca. 2000 mm effektive KB-Analogbrennweite. Das ist schon extrem viel mit sehr hohem Verwackel-Potential!

Mit dem Fotoadapter gibt es im Gegensatz zur afokalen Digiskopie aber keinen Autofokus. Man muß also manuell scharfstellen. Das ist bei der Lumix G1 zwar möglich und wird durch eine für das Scharfstellen stark vergrößete Darstellung eines zentralen Bildausschnitts erleichtert, aber während dieser vergrößerten Darstellung sieht man nicht mehr das gesamte Bild, sondern über die gesamte Sucher- oder LCD-Monitor-Fläche nur den stark vergrößerten zentralen Ausschnitt. Außerdem erfolgt die Aktivierung der Ausschnittvergrößerung nicht automatisch, sobald man am Fokussierring dreht (wie beim Fotografieren mit einem auf „manuell“ ungeschalteten Objektiv), sondern mangels der elektrischen Kupplung zwischen Spektiv-Fokussierung und Kameragehäuse erst nach manueller Aktivierung an der Kamera, was alles noch etwas umständlicher macht und Zeit kostet.

Ich würde die Lumix G1, so schön sie auch ist, frühestens dann für die Digiskopie mit Fotoadapter empfehlen, wenn es einen auf das viel kleine Four-Thirds-Format abgestimmten Fotoadapter gäbe. Die Wahrscheinlichkeit, daß Zeiss einen solchen Fotoadapter eines Tages zusätzlich anbietet, ist derzeit aber fast null.

3. Die noch relativ neue Digital-Kompaktkamera Sigma DP2 mit fast APS-C-großem Sensor (also größer als der Sensor der Lumix G1) bringt zumindest theoretisch fast ideale Voraussetzung zur afokalen Digiskopie mit. Sie hat ein festbrennweitiges Objektiv, das allein deshalb schon eine hohe Schärfe erwarten läßt. Die Brennweite beträgt 24,2 mm, was KB-äquivalent 41 mm ergibt und somit fast exakt die Idealbrennweite für Spektivokulare mit über 60° großem SSW ist. Weil es sich um ein Objektiv fester Brennweite und nicht um ein Zoom handelt, dürfte die Eintrittspupille viel weniger tief liegen und somit einen Positionierung der Kamera hinter dem Okular so möglich sein, daß die Eintrittspupille ziemlich genau in der Austrittspupille des Spektivs liegt. Dies zusammen mit der Idealbrennweite müßte ein vignettierungsfreies Bild liefern, das diagonal fast bis zum Bildkreisrand reicht und somit die maximal mögliche Bildfläche fest erreicht. Leider verfüge ich über keine Sigma DP2, um das alles praktisch zu überprüfen und auch die Bildqualität des Foveon-Sensors beurteilen zu können. Die von Sigma genannten 14 Megapixel sind nämlich mit Vorsicht zu betrachten, denn die zusammengehörigen RGB-Tripel liegen nicht neben-, sondern übereinander, was zwar Farbsäume aufgrund von Interpolation verhindert, aber zu deutlich geringerer Auflösung führt. Sollte ich einmal eine Sigma DP2 in die Finger bekommen (vielleicht kann mir ein Forumleser dazu verhelfen?), werde ich hier über die Ergebnisse einer Qualitätsprüfung berichten. Meine Empfehlung dieser Kamera erfolgt momantan unter dem Vorbehalt, daß die Bildqualität den von Sigma geschürten Erwartungen entspricht und die Lage der Eintrittspupille wie erwartet nicht tiefer als ca. 15 mm unter der Objektiv-Vorderkante ist.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Frage nach einer guten Kamera

Thomas Mauersberg 1738 06. Mai 2009 20:25

Re: Frage nach einer guten Kamera

Bernd Sommerfeld 1046 07. Mai 2009 08:40

Re: Frage nach einer guten Kamera

JC_4 2074 07. Mai 2009 09:17

Re: Frage nach einer guten Kamera

Thomas Mauersberg 1075 07. Mai 2009 10:16

Re: Frage nach einer guten Kamera

Michael Brücker 1096 07. Mai 2009 08:49

Re: Frage nach einer guten Kamera

Thomas Mauersberg 1126 07. Mai 2009 10:19

Re: Frage nach einer guten Kamera

Robert Fritzen 1048 07. Mai 2009 11:23

Re: Frage nach einer guten Kamera

Michael Brücker 1040 07. Mai 2009 12:01

Re: Einspruch, Euer Ehren

JC_4 1152 07. Mai 2009 12:40

Replik, Euer Ehren

Michael Brücker 1240 07. Mai 2009 15:41

Bitte lesen Sie meine hier verlinkten Beiträge aus diesem Forum

Walter E. Schön 1398 08. Mai 2009 21:51

Re: Bitte lesen Sie meine hier verlinkten Beiträge aus diesem Forum

Thomas Mauersberg 1097 09. Mai 2009 14:16

Re: Bitte lesen Sie meine hier verlinkten Beiträge aus diesem Forum

g-1 von Panasonic 1160 09. Mai 2009 20:46

Panasonic Lumix G1 ist derzeit noch nicht zu empfehlen, aber evtl. Sigma DP2

Walter E. Schön 2043 09. Mai 2009 22:06

Re: Panasonic Lumix G1 ist derzeit noch nicht zu empfehlen, aber evtl. Sigma DP2

matthias 1062 09. Mai 2009 23:21

Re: Panasonic Lumix G1 ist derzeit noch nicht zu empfehlen, aber evtl. Sigma DP2

matthias 981 09. Mai 2009 23:22

1. Bildfeldausleuchtung und 2. anonymer Autor

Walter E. Schön 1210 09. Mai 2009 23:40

Re: Bitte lesen Sie meine hier verlinkten Beiträge aus diesem Forum

tk 968 09. Mai 2009 21:45

Der Preisunterschied ist (zu) hoch

Walter E. Schön 1119 09. Mai 2009 22:13



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