Sehr geehrter Herr Fritzen,
schaut man sich die Gewichte der 42er und 50er Duovids an, stellt man fest, dass beide rund 250g mehr wiegen als die entsprechenden Ultravids. Dieses Mehrgewicht dürfte zum einen dem aufwendigeren Okulardesign geschuldet sein, zum anderen der für die Umschaltung zwischen zwei festen Okularbrennweiten nötigen Mechanik, die zudem auch einen stabileren und größeren Okulartubus benötigen wird. Wenn Sie unterstellen, man habe die Gewichtsfrage fahrlässig übersehen vergessen Sie meiner Meinung nach, dass man sich bei den normalen Modellen schon an der unteren Grenze des machbaren bewegt, die nicht ohne weiteres unterschritten werden kann.
Wenn dann noch mechanische und optische Komponenten hinzukommen müssen, um zwei Vergrößerungsstufen zu realisieren, ist das ohne deutliche Gewichtserhöhung sicher nicht zu machen. Schon bei den früheren Diskussionen um höhere Randschärfe bei Weitwinkelokularen wurde doch klar, das aufwendigeres Okulardesign oder Verlängerung der Objektivbrennweite immer mit etwas höherem Gewicht und Volumen der Gläser einhergehen, siehe Swarovski, Kowa, Nikon.
Ich halte die Duovids für ein mutiges Fernglas-Design und den abwertenden Vergleich zu Normalgläsern in Bezug auf das Gewicht für unverhältnismäßig. Was mögliche Sparmaßnahmen der Hersteller generell und speziell bei Zeiss angeht, teile ich Ihre Einschätzung. Ob die Kunden höhere Preise für mehr Qualität akzeptierten ist aber fraglich, manche Forenteilnehmer haben ihre große Zufriedenheit mit der Auslegung der Victorys und ihrem (m.E. daraus resultierenden) Preisvorteil betont.
PS.: Sie erwähnten bei Fernoptik eine Handelsspanne von unter 30%, meines Wissens liegt sie aber im Normalfall bei guten 40%.