Lieber Marc,
*arf ich *avon ausgehen, *aß Ihre Antwortwut von der Abnahme des Gipsverbandes um Ihre rechte Han* beflügelt wir*?
Aber zurück zum GFK. Sie haben recht, absolut gesehen verfügen Aluminium- und Magnesiumlegierungen über eine höhere Zugfestigkeit als viele Verarbeitungsformen von GFK. Betrachtet man aber spezifische Größen, also auf die Dichte der Werkstoffe bezogene Größen, wie z.B. die spezifische Festigkeit, ist festzustellen, daß bei optimaler - praktisch bzw. wirtschaftlich nicht immer ausnutzbarer - Faserausrichtung GFK im unteren Temparturbereich bis ca. 100-150°C(reicht für Ferngläser meist aus) selbst hochfeste Stähle oder Titanlegierungen schlägt. Aber auch bei wirtschaftlich umsetzbarer Verarbeitung brauchen wir uns keine Sorgen um die Gehäusefestigkeit zu machen, wobei die Wandstärken und damit das Gewicht ganz und gar nicht zwangsläufig zunehmen müssen. Leichtbau heißt das Zauberwort. Flugzeuge profitieren nicht nur bei harten Aluminiumlegierungen, sondern auch immer mehr bei CFK und GFK davon, ohne an Gewicht zuzunehmen, oder schwächer zu werden.
Herr Weigand hat ja nicht nur oben, sondern auch weiter hinten schon auf weitere wichtige Eigenschaften des GFK hingewiesen. Er sprach auch von Druck- und Schlagfestigkeit. GFK ist durch ein sog. anelastisches Verhalten gekennzeichnet. Die Verformungskurven von Be- und Entlastungszyklus liegen nicht auf einer Gerade, oder nichtlinearen Kurve übereinander, sondern zeigen eine typische Hysterese. Das davon eingeschlossene Integral ist ein Maß für die dissipierte Energie, d.h. für den Betrag an kinetischer Energie der im Falle von Schwingungsbeanspruch(Auto- oder Motorradfahrt) oder von schlagartigen Beanspruchungen(Anstoßen, Fall) im Werkstoff z.B. durch innere Reibung in thermische Engerie umgewandelt wird.
Herrn Weigands Hinweis auf Temperaturschwankungen kann ich nicht ganz verstehen, da zwar die thermische Leifähigkeit von Magnesiumlegierungen durchaus das 250fache derer von GFK betragen kann, aber die für die Temperaturstabilität der optischen Ausrichtung, Justage etc. wichtige thermische Dehnung, gekennzeichnet durch den thermischen Längsausdehungskoeffizienten, eigentlich vergleichbar ist.
Marc, gute Besserung, nicht zuletzt auch der optischen Versorgungslage wünscht Ihnen,
Jan Münzer