Nun, wenigstens Gänse kann man doch gut auch am Niederrhein beobachten (und natürlich in den Niederlanden).
Über www.birdinggermany.de bekommt man Beobachtungshinweise für einige Gebiete Deutschlands. Wer es genauer wissen möchte, sollte sich das Buch "Vögel beobachten in Ostdeutschland" von Moning und Wagner anschaffen (Kosmos-Verlag). Für "Norddeutschland" und "Süddeutschland" gibt es übrigens jeweils einen weiteren Band.
Ich begrüße prinzipiell solche Veröffentlichungen, weil sie Naturerlebnisse und -verständnis fördern können. Außerdem kann es zumindest in "Ostdeutschland" nicht schaden, wenn die Bewohner dort merken, dass Menschen wegen der Schönheit der Natur kommen und ein wenig Geld da lassen.
Aber man möge sich bitte an die im o.g. Buch gegebenen Hinweise, Empfehlungen und Einschränkungen (Betretungseinschränkungen) halten, auch wenn sich die Tiere eben nicht fahrplanmäßig blicken lassen sollten und der eine Beobachter somit mehr Glück haben kann als der andere. So wichtig ist das "Ticken" einer für den Beobachter "neuen" Art nun objektiv gesehen auch nicht, auch wenn man zur Kenntnis nehmen muss, dass es Leute gibt, die heute eine einsame Blauracke in Bayern und bereits am nächsten Tag den Amerikanischen Goldregenpfeifer in Nordfriesland "beobachten", für die das Sehen von Seltenheiten also subjektiv offenbar ganz oben auf der Liste der bedeutenden Dinge dieser Welt steht. Aber neben einer verheerenden Umweltbilanz durch die Autofahrt ist in einem solchen Fall (vermutlich) wenigstens keine Brut gestört worden.
Es ist z.B. (noch) möglich, einen Schreiadler mit Hilfe dieses Buches ohne zu stören zu beobachten. Es gibt nämlich eindeutige Grenzen an, wie weit der Beobachter gehen sollte und wo er nicht hin darf. Aber zumindest im Mai diesen Jahres haben sich einige nicht daran gehalten, ausgeschilderte Fahr- und Betretungsverbote missachtet und mussten sogar unbedingt auf Nestsuche gehen, obwohl sie die Art wie im Buch angegeben problemlos und gut von außerhalb des Nestwaldes von einem Feldweg aus hätten beobachten können.
Ich wünsche schöne Beobachtungen allen, die den üblichen Verhaltenscodex einhalten! Und ich begrüße ausdrücklich die Verwendung von Spektiven, weil sie eben oft geeignet sind, Störungen zu verhindern.
MP
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.10.09 19:15.