Es gibt wohl kein besseres 12fach Glas. Die hohe Vergrößerung zeigt deutlich mehr als 10fach. Dabei verlieren Sie mit 100 m auf 1000 m auch kaum Sehfeld im Vergleich zu den meisten 10x42 oder 10x50, die oft zwischen 105 m und 115 m zeigen. Das 12x50 ist richtig weitwinklig. Herr Schön hat über 68° subjektiven Sehwinkel gemessen! Auch bei der hohen Vergrößerung wirkt das Bild im Leica nicht flau oder kontrastarm. Im Gegenteil, es steht nach meinem Dafürhalten den allermeisten 10fach Gläsern in puncto Farbwiedergabe und Brillanz in nichts nach. Aber es geht noch weiter mit den verrückten Eigenschaften des 12x50. Das Glas ist für seine Spezifikation und Leistung eigentlich recht klein und sehr, sehr handlich. Das merken Sie nicht nur an Baugröße und Gewicht, sondern auch daran, daß Sie für ganz kurze Durchblicke oder beim Verfolgen bewegter Objekte noch gut freihändig nutzen können. Für richtige Beobachtungen, also andauernde Betrachtung und nicht nur kurzes Blicken, sollte man auf jeden Fall ein leichtes Einbeinstativ dabei haben, wenn man nicht auflegen kann. Das Leica Ultravid 12x50 HD besitzt eine Alleinstellung. Kein weiteres 12fach oder 15fach Glas auf dem Markt erreicht diese einmalige Kombination aus höchster optischer Leistung und Bildqualität, robuster Mechanik bei relativ geringem Gewicht, kleinen Abmessungen und sehr guter Handlichkeit. Interessanterweise ist das Bild ziemlich randscharf, nur leider können die meisten von uns das nicht nutzen, da die Bildfeldwölbung uns einen Strich durch die Rechnung macht.
Aber machen wir uns nichts vor, das Glas ist kein Allrounder. Dafür ist es ein zu großes Kaliber, die Vergrößerung zu hoch und das reale Sehfeld zu klein. Es ist speziell, aber für solche Anwendungen dann einzigartig.
Mein Fazit zum 12x50 HD: Sie werden in diesem Spezifikationsbereich nichts besseres finden. Die Investition sollte sich also lohnen, wenn Sie so ein Glas wirklich häufig benutzen werden. Dazu ein gutes Einbein, z.B. von Gitzo, den Leica-Stativadapter und einen kleinen einachsigen Neigekopf.
Grüße,
Jan Münzer