...bleibt mir nur, Ihnen für Ihre kurze Darstellung zum strikten Regelwerk der deutschen Sprache zu danken und zu hoffen, daß sich alle, dort wo es wichtig und richtig ist, auch daran halten, während andere es dort, wo es das Leben mit der Sprache lebendiger gestalten kann, zu Ihrem Zwecke benutzen und damit spielen.
Meine Wortwahl(Todmacher) war und ist eine ganz bewußte, im Sinne von 'den Tod machen'(Ich zitiere Sie: "Tod = das Sterben..., ...und symbolhaft für die abstrakte "grausame Macht“ stehende Gestalt, die das Leben zerstört; ferner im übertragenen Sinn das (... gewaltsam herbeigeführte) Ende,..."). Von Menschenhand gemachter Tod. Ich meine damit der verführerischen Macht 'den Tod zu machen' zu unterliegen und sie ganz bewußt auszuleben, ja diese Herrschaft über das Leben anderer Geschöpfe anzustreben und den von eigener Hand gebrachten oder gemachten Tod mit der Trophäe zu dokumentieren, damit die Erinnerung an den Triumph über das Leben anderer zu erhalten, so wie es guter alter barbarischer Brauch ist. Köpfe werden seit jeher gern aufgespießt, Zähne dem Getöteten herausgebrochen und Häute zu Sammlungszwecken konserviert. Das ist ganz fest im Geiste einiger verankert.
Dieses sprachliche Mittel nehme ich mir also heraus, lieber Marc und lieber Sensenmann. Wie beim Regen-, Witwen- oder Jungfernmacher es schon andere vor mir getan haben, auch wenn es der eine nicht verstehen kann und der andere es nicht verstehen will oder tolerieren möchte(Zitat: "todmachen = falsch für totmachen"). Aber das mag vielleicht am Nord-Süd-Gefälle liegen. Bevor im Süden des felsigen und vereisten Gebirges das Leben wieder erwacht, scheint es sich mir vor diesem, in Ehrfurcht vor den geschriebenen und fest im Kopf verankerten Regelwerken aller Art, im Geiste zu erstarren.
Auf das Leben, die Lebendigkeit und den Erhalt dieser beiden!
Jan Münzer