Für die Seefahrt gibt es leider kaum Alternativen zu der Einzelokularfocussierung (das einzige Dachkantglas mit Kompass kommt von Olympus und hat als 7x50 gerade mal ein Sehfeld von 110m/1000m). Auch auf dem Meer sind die Entfernungen meist sehr weit und dieser von einigen Herstellern Autofocus genannte Mechanismus geht für ein "Dienstglas" schon in Ordnung. Eine Hand am Ruder, das Glas geschnappt und ein entgegenkommendes Schiff identifiziert - dafür ist es gut, wenn man nichts verstellen muß und dieser "Autofocus" funktioniert schnell.
Wenn man jedoch einfach so für längere Zeit aus Spaß an der Freud beobachten will, auch in einiger Entfernung, z.B. wenn man an einer Insel oder Küstenlinie vorbeifährt, dann nervt és einfach gewaltig, wenn man nicht über den Mitteltrieb nachfocussieren kann. Es stimmt, das Bild ist ab einer gewissen Entfernung einigermaßen scharf, aber das Gefühl der größtmöglichen Schärfe will selbst bei einem 7x - Fernglas nach einiger Zeit nicht mehr auftreten, wenn man mal ins Landesinnere und dann wieder an die Uferlinie blickt. Bei einem 10fach Glas ist das noch viel schlimmer. Gänzlich versagt es dann bei solchen Highlights wie einer Gruppe Delphine, die das Boot ab und zu mal auf Mittelmeertörns plötzlich umschwimmt.
Auch auf einer Safari hat man manchmal Glück und kann Interessantes in unmittelbarer Nähe sehen, diese Momente zu verpassen, ist schade.
Wenn auch nachts noch beobachtet werden soll, dann lieber den "Dicken Brummer" , das Zeiss 10x56, das hat Mitteltrieb und ist immer noch kompakter und leichter als das Fujinon.
Grüße
R.K.
PS das von Herrn Töpfer selbst vorgeschlagene Zeiss 10x42 ist m. E. hervorragend geeignet und eine sehr gute Wahl, das Format gibt es aber auch in anderen Preis- (und Qualitäts-) Klassen
PPS an ZEISWALEI: ein schönes kompaktes 7x42 Dachkant mit großem Sehfeld und Kompass würde ich kaufen ;-)