Lieber Jan,
ich würde die nicht-brillentauglichen Modelle immer ausser Acht lassen, denn das wäre nicht fair! (Es gab in Frankreich mal ein "Miralux" von Huet 8x30 mit 200 Metern, in der Schönschen Liste findet man ebenfalls Exoten von SARD und sogar Leitz mit aberwitzigen Sehfeldern); Großer Pupillenlängsabstand erschwert die Okularkonstruktion beachtlich, mehr noch als unsere breiten, hohen Nasen.
Diese unsre Nasen sind eigentlich der bremsende Faktor: an unsre Nasen stoßen die physikalisch/optischen Gesetze: zwar gibt es - in der Astronomie bekannten - brillentaugliche WW-Okulare mit bis zu 80° SSW, jedoch sind diese schon breiter, als der Interpupillen-Abstand!
Ausserdem kann ein Brillenträger schwer viel mehr, als 62° mühelos und ohne Bewegung überblicken, das wissen alle Brillenträger, die ein Nikon 8x30 EII besitzen; das Zeiss 10x32 FL sowie das Leica 12x50, das ich drei Wochen hatte, bevor es nach Berlin den Besitzer gewechselt hat, stellen für mich eigentlich die Grenze dar!
Warum die alten Porros die modernsten Dachkantgläser immer noch "abhängen" liegt auch an der Begrenzung durch die Prismengröße: da hat es Meister Porro leicht. Dafür sind die "Packmaße" der DK-Gläser oft günstiger, ausserdem sind sie wasserdicht.
Daher habe ich geschrieben, man sollte strenggenommen nur die modernen, wasserdichten und brillentauglichen DK-Gläser vergleichen, und da wird es sehr sehr dünn! : Leitz (mit 12x hat es eine Sonderstellung!), dann das Trio Zeiss/Swarow/Kowa, alle drei übrigens 10x-Gläser, kein 8x DK schafft es; wer beim 8x ein solch großes Seefeld braucht muss fremdgehen und zum Nikon-Porro greifen.
Gruss nach Berlin aus dem verregneten Freiburg.
Marc Champollion
PS wenn mein Sohnimann den Ruf nach Berlin annimmt, werde ich ab und zu hinfahren; Frisco ist mir doch zu weit. Aber er wartet auf einen Tübinger Ruf, dort soll die Uni um einiges "besser" sein - in seiner Sparte -