Immer wieder hört man, dieses oder jenes Fernglas hätte besonders viel Schärfentiefe, und die Firma Steiner trägt mit ihrer unsäglichen Werbung nicht unwesentlich dazu bei, diesen Unsinn weiter zu verbreiten.
Das Fujinon 7x50 zeigt Ihnen exakt die gleiche Schärfentiefe wie jedes andere 7x50-Fernglas.
Bei sehr großen Entfernungen reicht allerdings die Scharfstellung durch Ihre Augen (Akkommodation) aus, um auf wechselnde Entfernungen scharf zu sehen. Unterhalb welcher Entfernung das nicht mehr oder nicht in ausreichendem Umfang funktioniert, hängt wesentlich von Ihrem Alter ab. Sind Sie schon über ca. 45 Jahre alt und benutzen Sie eine Lesebrille, dann kann selbst bei 7facher Vergrößerung in der Tagbeobachtung etwa 20 bis 30 m die untere Grenze sein. Sind Sie schon 60 Jahre als oder älter, wäre die Grenze eher bei 50 bis 80 m anzusetzen.
Da Sie als Jäger dieses Glas hauptsächlich unter schlechten Lichtverhältnissen einsetzen wollen (darum nehmen Sie doch das hohe Gewicht zugunsten einer möglichst großen Austrittpupille in Kauf!), verschärft sich das Schärfentiefe-Problem. Denn wenn die Augenpupillen weit offen sind, vermindert sich die Schärfentiefe gravierend, auch bei jungen Beobachtern. Ich rate Ihnen daher von Ferngläsern mit Einzelokularverstellung ab. Die sind nur für die Himmelsbeobachtung (konstante Entfernung = unendlich) und ausschließlich sehr weite Beobachtungsentfernungen wie etwa auf See (mehrere hundert Meter und weiter) praktikabel.
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