Ich bin extra gestern aus Mainz nach Bonn gefahren im Gepäck mein wunderschönes Leica Trinovid 8x32 BN.
Es stimmt, der Antrieb des vorgeführten 8x32 HD ist fast so gut wie der meines alten Vor-Vorgängers.
Es stimmt, die Farbsäume sind etwas geringer und man mag sich auch über ein paar Prozentchen mehr Licht freuen, aber wie schon beim Vorgänger Ultravid ist die äußere zylindrische Form etwas verloren in meiner Hand. Griffsicherer ist das Trinovid, mag es auch etwas schwerer sein.
Mangels Sonnenschein habe ich den Gegenlichttest mit einem Halogenbrenner geprüft. Diesen Test besteht das HD besser als mein Trinovid, aber nicht besser als ein 8x32 FL von Zeiss, welches ich mir zum direkten Vergleich erbeten habe.
Kann es sein, dass die neuen HD in der Farbeinstellung etwas näher an die Zeiss herangerückt sind. Ich meine dies an einer roten Fläche erkannt zu haben, die mir nicht ganz so satt vorkam, wie beim Trinovid.
Warum Herr Jülich noch normale Ultravid ausgestellt hat, mag sein Geheimnis sein, die Ultravid laufen viel ruckeliger, ich hatte fast den Eindruck, hier sollte der Fortschritt demonstriert werden.
In der neuen Preisliste finden sich keine Preisangaben zu den Spektiven. Herr Jülich konnte oder wollte sich nicht festlegen lassen, wie die Spektive abgegeben werden, nicht jeder Käufer wird ein Variookular wollen.
Eine weitere Frage ist, ob es zum HD Fernglas ein APO Fernglas geben wird. Es liegt eigentlich nahe und die Fotokina wäre der richtige Zeitpunkt. Aber auch hier war Herr Jülich sehr zurückhaltend, hier wissen die Händler wohl mehr, als sie sagen dürfen, jedenfalls hatte ich diesen Eindruck. Wer die Leica Televid 77 und 77 APO kennt, der hat eine Vorstellung, wie ein Spitzenfernglas von Leica auszusehen hat. Jetzt müssen Sie es nur noch bauen.
Wolfgang Berger