Sie meinen "Sie machen vermutlich den Fehler, dass sie von gleicher Entfernung Objekt - Fernglas ausgehen.".
Ja, ich denke hier liegt unser MissverstÀndnis.
Die Theorie mit der SchÀrfentiefe und Abbildungsmasstab war mir nicht so recht bewusst, dass man theoretisch nur entsprechend die Distanz zum Objekt vergrössern muss, um auch mit dem höher vergrössernden Glas die gleiche SchÀrfentiefe zu erhalten.
Ich ging mehr von meinem GefĂŒhl aus meiner Praxis aus. Und da ist es meistens doch so, dass die Entfernung Objekt-Fernglas feststeht. Je nach Situation habe ich meistens typische Beobachungsdistanzen. Im Wald gehe ich auf dem Weg und schaue nach den Vögeln in den BĂ€umen drumrum, typische Distanz ca. 10-50 m. Bei Insekten (die ich selbst nicht so hĂ€ufig beobachte) bin ich meist nah dran, sagen wir 1 - 5 m. Im offenen GelĂ€nde sind die Distanzen grösser, ca. 30 m und weiter. Meist kann ich die Distanzen nicht beliebig verĂ€ndern um eine bessere SchĂ€fentiefe oder Vergrösserung zu bekommen, z.b. weil ich auf dem Waldweg bleiben will, oder weil ich sonst den Vogel aus dem Auge verlieren wĂŒrde, oder wegen der Fluchtdistanz der Tiere.
Bei mir fĂŒhrt das dazu dass ich im offenen GelĂ€nde (Berge) immer mein Zeiss 10x32 verwende, im Wald aber das 8x42 wegen der besseren SchĂ€rfentiefe und vor allem wegen des grösseren (absoluten) Sehfelds. Dass ich theoretisch mit dem 10x32 nur ein paar Schritte zurĂŒckgehen mĂŒsste, um die gleichen Vorteile zu haben, hilft praktisch dann doch nicht so viel...
Es ist schon nicht ohne Grund, dass hier im Forum meist empfohlen wird, sich 1, 2 oder 3 GlĂ€ser fĂŒr unterschiedliche Zwecke zuzulegen.
Hier fragt jemand nach einem Glas fĂŒr die Insektenbeobachtung. Ich bleibe da bei meiner Empfehlung, dass dafĂŒr GlĂ€ser mit 6-8x mehr Vorteile bieten als GlĂ€ser mit 10x.