Manfred Gunia schrieb:
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> ein 'gescheiter' Astrorefraktor (Vollapochromat)
> sollte bis 2xD eine knackscharfe
> Abbildungsleistung vorweisen können. Also kann man
> mit einer 80mm Apooptik bis etwa 160x vergrössern,
> ohne das die Bilddefinition matschig wird. Ob das
> die Atmosphäre hergibt, ist eine andere Sache -
> das Seeing ist von NAcht zu Nacht und über den
> verlauf der Nacht unterschiedlich. Auch sollte das
> Instrument möglichst im thermischen Gleichgewicht
> betrieben werden, sprich: zumindest sollte es
> ausgekühlt sein.
Ich habe mal auf einer Tour in den USA durch einen richtig ordentlichen Vooapochromaten gucken können (AP, 92mm), da war bei sehr guten Sichtverhältnissen bei 140x das Bild noch richtig gut. Wahnsinn.
> Spektive sind natürlich für Naturbeobachtungen
> konzipiert - also: bei aller Qualität der
> Frontlinse liegt vermutlich der 'Flaschenhals' im
> System der Bildaufrichtung (Amiciprisma,
> Pentaprisma), dann ist da meist auch noch eine
> Fokussierlinse dazwischen, alles so Dinge die das
> Bild vom Objektiv verschlechtern - meist nur
> minimal, so dass man es bei 60x-80x noch nicht
> sieht, aber bei höheren Vergrösserungen wird u.U.
> schon kritisch. Zudem machen die Prismen meist
> unschöne Reflexe auf der Dachkante usw.
Das ist ein Aspekt, der viel zu oft übersehen wird. Ideal sind wohl Prismensysteme, die (a) mit Totalreflektion auskommen, also keine verspiegelten Prismenflächen benötigen, und bei denen (b) keine Dachkante im Bild liegt, wie etwa bei den Prismen der Nikon Fieldscopes. Reflexe von der Dachkante sollten übrigens hochwertige Umkehrsysteme nicht haben, das ist eine Frage der Fertigungsgenauigkeit.
Ohnehin kommt es in allererster Linie darauf an, dass die Hersteller die Fertigungsqualität des Gesamtsystems peinlich genau kontrollieren. Jedes Spektiv der Spitzenklasse sollte bei 1xD noch ein knackscharfes Bild haben. Wenn ein Spektiv schon bei 60x kein ordentliches Bild mehr liefert, ist etwas faul. Und unnötig ist es obendrein, weil viele Spektive der Spitzenhersteller auch hohe Vergrößerungen problemlos vertragen.
> Bei meinem DiaScope kann ich mit einem 4mm TeleVue
> Radian Okular schon noch den Mond bei 126x beinahe
> knackscharf angucken, auch Doppelsterntrennungen
> mit 1,4" gelingen. Allerdings ist das wahre
> Gesichtsfeld dann schon richtig mickrig - auf
> einem Videoneiger ist das dann alles andere als
> lustig.
Dann haben Sie ein ausgesprochen gutes Exemplar erwischt, das Sie nicht wieder aus der Hand geben sollten.
Hans