Hallo Herr Pfau -
ja, die kleinen Hühner können schwimmen, daher hätte man sie auch bedenkenlos ins Wasser setzen können. Ob einem das in einer solchen Situation sofort in den Sinn kommt, ist eine andere Sache - daher ist dieser Vorschlag auch konstruktiv und nicht a posteriori vorwerfend.
Warum sich allerdings bei fast allen Vogelarten so geziert wird, ggf. die Tiere anzufassen falls Gefahr im Verzug ist, weiss ich nicht.
Also: kein Schlammbad für die Hände, kein Algenpeeling, keine Handschuhe (stinken meist sowieso mehr als alles andere) etc. - es sind Vögel und keine kleinen Rehe (Bambis…)! Hat man das Bedürfnis den Mini-Vogel zu retten (weil Nachbars Stubentiger ohne Glöckchen zur Brutzeit herum streunt), dann kann man den Nestling anfassen und auf ein sicheres, hohes Etwas setzen (Ast, Wohnmobil, Garage usw.).
Die Elterntiere sind meist in der Nähe und halten auch beständig Verbindung mit dem Nachwuchs durch Kontaktrufe. Es gibt es schon (z.B. bei Eulen) dass das sog. Ästlingsstadium eine besonders gefährliche Zeit ist, da sie da noch nicht fliegen können. Demnach werden die Kleinen auch nicht selten von Prädatoren (andere Eulen, z.B. Waldkauz) von den Ästen geholt, also geschlagen und verzehrt. So ist das nun mal…
Dass man beim Turmfalke nichts falsch machen kann stimmt so nicht: wir haben z.B. hier bei uns im Ortsrandbereich in der Nähe einer kleinen Mehlschwalben-Kolonie (ca. 20 belegte Nester) als Artenschutzmassnahme ein Schwalbenhaus gebaut. Jedoch befindet sich in etwa 100m Entfernung an einem alten Trafohaus ein Turmfalkenkasten. Jahrelang unbeachtet siedelte sich jedoch just in diesem Jahr ein Falken-Paar dort an. Falls die sich auf Schwalben spezialisieren würden, hätten sie einen gedeckten Tisch - und wir mächtige Probleme mit der Besiedlung unseres Hauses (48 Nester).
Es sollte daher schon im Vorfeld bei der Planung auf verschiedene Räuber-Beute-Konstellationen geachtet werden.
weitsichtige GrĂĽĂźe
Manfred Gunia