Ich kann nicht die beiden 7x42er der beiden Hersteller miteinander vergleichen, aber das Ultravid 10x42 BR (ohne HD) mit dem 10x42 Victory FL (neueste Version) sehr wohl.
Ich halte beide 10x42 Ferngläser bereits in dieser Ausstattung (Ultravid ohne HD - Victory FL neu mit LotuTec) letztlich für gleichwertig, wenn es um Vogelbeobachtung geht. Für diese Anwendung ins Gewicht fallende optische Qualitätsunterschiede kann ich nicht bestätigen und andere, mit denen ich ausgetauscht habe, sehen das auch so. Von Unterschieden in den Messwerten höre ich gern, aber wenn ich sie nicht wahrnehmen kann, interessieren sie mich nicht weiter. Am ehesten würde ich noch nach Unterschieden bei der Wiedergabe von Farbrändern suchen, z.B. bei Betrachten der Zweige eines kahlen Baumes vor weißen Wolken. Da sollte man lt. Papierform eigentlich eine Überlegenheit des Victory erwarten, die aber gegenüber der neuesten Ultravid-Version vielleicht auch nicht mehr besteht. Ein einziges Mal in vier Jahren, bei der Beobachtung eines Seidenschwanz-Trupps in einem kahlen Baum, empfand ich beim Ultravid die Farbsäume als wirklich störend, sonst nicht.
Ich vermute, es dürfte wie bei den 10x42 Modellen auch bei den 7x42 Typen entscheidend sein, wie Sie die Haptik dieser Gläser empfinden. Für meine recht kleinen Hände gibt es einen Vorteil des Ultravid: Wenn Sie ein auf dem Stativ montiertes Spektiv auf der Schulter tragen, dann ein Kleinvogel fliegt, den Sie, wenn überhaupt, nur noch einhändig ins Fernglas bekommen, dann könnte die mich sonst eher störende Griffalte des Ultravid tatsächlich ein Vorteil sein. Ich kann dann den Daumen (vom Auge aus gesehen) vor die Griffalte legen und mit Mittel- und Ringfinger der gleichen Hand sehr einfach fokussieren. Mit dem Victory und auch mit dem Zeiss Dialyt 7x42 B/GA T*P fällt mir das schwerer, mit dem Nikon 10x42 SE (Porro) geht es z.B. so gut wie gar nicht. Wenn Sie größere Hände haben, könnte das bei Ihnen ganz anders sein. Wie wahrscheinlich eine solche Beobachtungssituation für Sie persönlich ist, weiß ich natürlich auch nicht. Bei mir kommt sie aber häufiger vor, und da ich den Vogel ja bestimmen möchte, ist diese Situation für mich auch nicht unwichtig.
Außerdem ist der Fokussierweg des Ultravid bei den 10ern jedenfalls zwischen 5m und unendlich etwas länger als beim sehr schnellen Victory, aber immer noch deutlich schneller als auch beim neuesten 8,5x42 EL, für manche Benutzer vielleicht gerade richtig.
Ideal wäre es daher, wenn Sie mit einem gleich gesinnten Ultravid-Besitzer während gemeinsamer Exkursionen die Gläser für einige Stunden austauschen könnten. Dann weiß man auch, wie die Gläser um den Hals hängen (vergleichbare Trageriemen vorausgesetzt).
MP
Der Beitrag sollte sich eigentlich auf den Beitrag von Herrn Emmerling beziehen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.01.08 16:08.