Hallo Daniel,
voellig korrekt, die Annahme (Prismenausgang auf dem Zwischenbild) war ja nur dazu da, die Rechnung zu vereinfachen. Ansonsten haette man noch einen neuen Parameter, den ohnehin niemand nachpruefen kann, ohne das Fernglas zu zerlegen.
Das Schmidt-Pechan braucht, wie das Porro, einen hohen Index, aber 1.57 reicht dann auch schon aus, es gibt ja keine Dachkant-Superweitwinkel Fernglaeser.
Ein Sonderfall ist das Abbe-Koenig: Weil hier die Winkel der Lichtstrahlen relativ flach sind, darf man auch Glaeser mit niedrigerem Index verwenden. Man hat also mehr Spielraum und kann leichtere Glaeser waehlen, was den Nachteil des grossen Glasvolumens und des langen Glaswegs (mit der damit verbundenen starken chromatischen Aberration) teilweise kompensiert.
Zur Messung koennte man vielleicht die von Kritiker vorgeschlagenen Aufnahmen machen, und zwar mit unterschiedlich weiten Blenden vor dem Objektiv. Wenn dann die Randabschattung verschwindet, kann man davon ausgehen, dass es keinen Beschnitt mehr gibt, und dann aus der obigen Formel (mit der abgeblendeten Eintrittsweite D' anstatt D) die Prismenweite abschaetzen.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz