"Bei den mit "Ar" bezeichneten Modellen ist das Gehäuse mit dem Edelgas Argon gefüllt, das die Oxidation des Öls und dessen Verharzen ausschließt. Eine Kupfersulfat-Patrone mit Mini-Schauglas absorbiert eindiffundierende Feuchtigkeit und schlägt von Weiß zu Blau um, wenn sie ersetzt werden muß. Zur Schmierung wird ein synthetisches Öl verwendet, dessen Schmierwirkung zwischen -45 und +80 Grad C erhalten bleibt."
Aus: Lucien F. Trueb, Die Zeit der Uhren, Ulm 1999, S.441.
Nebenbei: Dr. Trueb ist Chemiker, ausgewiesener Kenner der Uhrenindustrie und langjähriger Wissenschaftsredaktor der seit 1780 besten deutschen Tageszeitung - der NZZ.
In Analogie dürfen wir also annehmen, daß die Fernglashersteller, die ihre Gläser mit dem teuren Ar befüllen, ähnliche Intentionen hegen.
Es geht offensichtlich um die Konservierung der Schmierstoffe.
Dabei müssen diese Schmierstoffe so beschaffen sein, daß sie keinesfalls verdunsten und auf den optischen Medien kondensieren können.
Das gilt natürlich genauso für die Armbanduhren, ich wurde hier wiederholt gebasht, als ich auf technologische Gemeinsamkeiten hingewiesen habe.
Zuletzt zum Ãœberdruck.
Diese Massnahme dient nach o. g. Überlegungen wohl dazu, daß an den Dichtungen Gas austreten, aber nicht eindringen kann - aber natürlich solange, bis Druckausgleich herscht - dann muss das Glas zum Service.
Vielleicht sollte man die Gläser mit Manometern ausstatten? :-)
Beste Grüsse, Mats