Da ich ja auf dem Gebiet (Vogelzählen) kein Neuling bin, wollte ich die Zielkonflikte anhand meiner Praxis aufzeigen. Natürlich könnte ich zwei Ferngläser (8x42 und 12x50) mitnehmen, aber wie gesagt. Man/frau wird bequem und nicht jünger ;-). Die Duovids sind (leider) keine Alternative, die haben zu wenig Sehfeld bzw. SSW. Außerdem sind die 5 Minuten manchmal stressig, weil man ja alle "Sinne" einsetzt (Sehen, hören und aufschreiben und sich gleichzeitig merken, war aus der Richtung schon z.B. eine Mönchsgrasmücke zu hören). Da bleibt keine Zeit für Fernglaswechsel.*
Man hat auch Enfernungen von wenigen Metern bis zu Kilometern zum Scharfstellen, d.h. die Schärfentiefe der 8x FG ist da den 10x bzw. 12xGläsern überlegen. Andererseits braucht man dann wieder hohe Vergrößerungen (in einzelnen Fällen, geschätzt unter 10%).
Das Digitale Fernglas wird das in zehn Jahren können, auf dem Niveau und mit der Qualität des Bildes von heute.
Weil es so praktisch ist, habe ich jetzt meist eine Kompaktdigitalkamera mit (Lumix TZ10). Die hat auf dem Typenschein 12mp, aber die Bilder sind viel schlechter als die meiner Spiegelreflex (D200) mit ca. 5mp. In die Fotos der D200 kann man am Computer weit hineinzoomen und hat immer noch Details. Die Bilder der TZ10 sind da bald wie impressionistische (oder pointilistische) Gemälde. Die Kompakte wiegt aber viel weniger und kann in die Brusttasche gesteckt werden. Die DSLR+Zoom hat ja fast 2 kg und der Transport am Rad ist mühsam. Da kommen die Gesetze der Physik zum Tragen ;-) Je größer der Sensor und das Objektiv, desto besser das Bild. Beim FG wäre das 8x20 und 8x50 ungefähr. Daher wird das leist- und brauchbare Digitale FG noch dauern, die Frage der Stromversorgung kommt noch dazu.
mfG JC_4
* In Auwäldern zu zählen muss Schwerstarbeit sein ;-). Ich habe zwei, drei Punkte, da habe ich oft 10 bis 15 Arten. Da muss man sich schon konzentrieren und das knapp nach dem Aufstehen ;-).
