Lieber Gun_Man,
da wir in Ö die Punkt-Stopp-Methode verwenden, entsteht der "Stress" der begrenzten Zeit (und damit der erhöhten Konzentration). Es gibt bei uns keine räumliche Begrenzung, d.h. in offener Landschaft sieht man oft km-weit (Mäusebussard und Rohrweihe wären da noch zu erkennen, bei günstigen Bedingungen).
Die Unschärfe der Methode wird durch die strenge Standardisierung (genau 5 min, selber Zählpunkt, annähernd gleiche Zeit - üblicherweise in der Frühe, gleiche Reihenfolge der Zählpunkte etc.) versucht auszugleichen. Bei längeren Zählintervallen hat man bei manchen Arten das Problem der Ortswechsel (Feldlerchen). Probleme bereiten auch späte Durchzieher (Braunkehlchen). Berechnet wir sowieso nur ein Trend (Waldvögel +- gleich, Feldvögel Abnahme, Gärtenvögel und Zivilisationsfolger Zunahme). Generell sind Langstreckenzieher (Vögel die südlich der Sahara überwintern) benachteiligt und nehmen stärker ab, als Standvögel (überwintern hier) oder Kurzstreckenzieher (überwintern im Mittelmeergebiet). (Erklärungen für nicht so Kundige in Klammer ;-).
Zeitaufwand für ca. 15 Punkte rund 3 h im Feld (2x) und nochmal soviel "im Büro" bzw. am PC. Ich bearbeite 2 Routen. Ehrenamtlich ohne Bezahlung, ja das gibts im balkanesischen Ö loool. Am ersten Termin Anfang April ist es noch recht kalt am Morgen (oft nur 5°C), das ist dann unangenehm am Fahrrad.
Das ganze heißt Brutvögelmonitoring und wird schwerpunktmäßig in Agrarlandschaften und im Wald - seit ein paar Jahren auch im Gebirge - von BirdLife Ö durchgeführt.
lG JC_4