Mein Bericht wurde kritisiert, weil zu viel über Vögel und zu wenig über Fernglas berichtet wurde. ich versuche eine Nachbesserung, die ich vorgestern und gestern gewonnen habe.
Farbsaum!
Man findet beim Victory 8x42 FL sehr leicht einen Farbsaum, wenn man einen dunklen Ast gegen den hellen Himmel betrachtet. Der Farbsaum beginnt ab ca. 2° aus der Bildmitte, zunehmend zum Rand. Die Amsel im Futterhaus zeigt keinen Farbsaum, weil ich sie in der Bildmitte betrachte. Das helle Gegenlicht stört nicht, der Augenring ist gut zu erkennen, ebenso zwei helle Abzeichen. Der Schnabel verändert bei umgebenem Gegenlicht seine Farbe in Richtung dunkelgelb bis ocker. Ober und Unterschnabel sind zu unterscheiden. Grundsätzlich erschwert das Gegenlicht die genaue Farbbestimmung, die Farbe wird dunkler und unbunter wahrgenommen. Dies ist im Prinzip aber auch so, wenn ich ohne optisches Hilfsmittel beobachte.
Farbwiedergabe!
Ich finde die Farbwiedergabe an sich einwandfrei. Der Farbverlauf an der Unterseite der Tannenmeise variiert von hellbraun bis dunkelgelb. Die hellen Binden sind ebenfalls nicht ganz gleichfarbig. Die Bestimmung fällt leicht, weil das Victory die Farben weitgehend natürlich wiedergibt.
Die Ausnahme findet man bei Elstern und Krähen, wo mir der Blauanteil der schwarzen Federn im reflektierenden Sonnenlicht etwas zu stark vorkommt.
Nahbereich!
Wir haben ein Vogelhaus unmittelbar vor dem Fenster. Die Vögel haben sich an die Menschen hinter der Scheibe gewöhnt. Ich sitze ruhig auf meinem Stuhl, stütze die Arme auf die Tischplatte und beobachte minutenlang. Der Abstand beträgt ca. 3 Meter, das Victory hätte sogar noch etwas Reserve.
Die Bildschärfe!
Wie will man Bildschärfe bestimmen? Meine Methode ist, aus Nahentfernung eine Steinplatte und dann die gleiche Prozedur aus Nahentfernung mit dem Auge. Ich kann mit dem Auge aus ca. 30 Zentimeter Entfernung nicht mehr erkennen als aus 2,5 Meter mit dem Victory. Konkret bedeutet dies, dass ich die gleichen Löcher sehen kann und die gleichen feinen Schründe. Die Plejaden werden als optimale Pünktchen gezeigt.
Handhabung!
Meine Handlänge beträgt 18 Zentimeter. Das ist wohl durchschnittlich. Bei dieser Handgröße läßt sich das Victory gut greifen und gut fokussieren ohne umzugreifen. Es ist ein Fortschritt zum 8x30 Dialyt. Die Drehkräfte sind gering, das Gefühl ist Präzision, ich stelle einmal ein und nur in Ausnahmefällen dann noch etwas nach.
Kritik!
Ich hätte gerne eine Skala für den Augenabstand. Denn obwohl meine Frau ihr eigenes Fernglas hat, wird mein Fernglas auch von ihr benutzt, besonders auf Spaziergängen im Sommer. Eine gut ablesbare Skala würde den Personenwechsel erleichtern.
Der Knopf für den Diptrienausgleich könnte leichter einrasten, es gibt immer ein Plopp, unwillkürlich schauen die Menschen, was da geschieht, besonders im Konzert.
Mein Fazit!
Ein gutes Fernglas für die Freihandbeobachtung.