Ein kleines "dito" auch von mir.
Ich habe jedoch das das Conquest HD 8x32. Nach dem Öffnen des Kartons lächelt einen ein, rein vom Äußeren her, sehr schönes Fernglas an. Nach genauerer Inspektion fallen allerdings die Nähte an der Armierung doch etwas negativ auf. Oder ist das schon einer der Abstriche die man bei einem Fernglas machen muß welches "nur" 700€ kostet? Wäre eigentlich schade, wenn das wirklich so wäre. An einer Stelle gibt es sogar einen recht auffälligen Spalt zu sehen (nur auf einer Seite, die andere ist in Ordnung). Aber das Wichtige ist ja die Optik. Also, Fernglas angesetzt und .... ja, wie hier schon beschrieben - furchtbar (ohne Brille). So in etwa stelle ich es mir vor wenn man bei schweren Seegang aus einem Bullauge sieht. Mal schwappt was von rechts, mal von links und gelegentlich auch von unten.
Warum dieser grauenhafte Einblick? Damit es einigermaßen gut funktioniert muß man das Fernglas mit etwas Abstand vor den Augen balancieren. Dann kann man das Bild genießen. Nur leider kam dann heute Nachmittag das endgültige Aus. Als ich neben dem Auto stand und im Bild mein Nummernschild lesen konnte (nennt man das Geisterbild?) war das für mich der Moment in dem ich entschieden habe, daß das Glas wieder zurück geht. Das ist wirklich schade denn das Bild selbst ist echt gut, richtig scharf, hell, so wie man es sich wünscht. Allerdings habe ich jetzt auch zum ersten mal wirklich gesehen, was ein Farbfehler ist - ohne darauf zu achten. Ein weißer Schornstein vom Gartengrill, mit Fichten im Hintergrund, hatte rechts einen deutlich violetten, links einen grünlich schimmernden Rand.
Wäre der Einblick besser würde ich es trotzdem behalten. Irgendwie verstehe ich garnicht warum das niemandem aufgefallen sein soll? Anscheinend ist es mit Brille besser. Testen bei Zeiss nur Brillenträger das Conquest? Ein Fernglas ist doch nunmal nicht zum sitzen oder zum unter die Füße schnallen. Man soll durchgucken und daher wäre es meiner Meinung nach eine Grundvoraussetzung, daß das auch problemlos funktioniert. Zumindest jedoch besser als in diesem Fall. Das soll jetzt bitte nicht als Polemik verstanden werden, ich weiß nur nicht wie ich es besser ausdrücken soll. Aber was nützen mir moderne, "zeitgemäße" Drehaugenmuscheln wenn sie nicht mal halb so gut funktionieren wie die "altbackenen" Gummiumstülpmuscheln am EII? Die Frage ist bestimmt falsch gestellt. Das System der Drehaugenmuscheln ist ja nicht das Problem, nur deren Länge bzw. Kürze an diesem Fernglas. Vielleicht wißt ihr ja wie ich es meine ;)
Die Fokusierung funktioniert übrigens sehr gut, sehr weich und geschmeidig. Und in den 3 Tagen die ich es jetzt habe hat sich bei den Dioptrien auch noch nichts verstellt. Auch so fühlt es sich sehr hochwertig an. Man hat wirklich nicht das Gefühl etwas billigeres in der Hand zu haben. Wenn es mit Brille wirklich besser funktioniert würde ich jedem Brillenträger raten das Fernglas einfach mal zu testen. Für 700€ gibt es sont nichts zu meckern - im Gegenteil. Und die Spiegelung ist sicher nur dadurch entstanden, weil ich das Fernglas eben nicht richtig ansetzen kann.