Tja, und ich halte die Konzentration auf die Randschärfe für wahrlich nicht unproblematisch, ganz egal, was Ingraham dazu meint.
Wenn ich mir Gläser mit *richtig* großen Gesichtsfeldern ansehe, wie z.B. das Zeiss Porro 10x50 mit einem Gesichtsfeld von 130m und seinem "weichen" Schärfeabfall von der Mitte zu den Rändern, ist mir das Glas allemal lieber als ein 10x40/42 mit 110m Gesichtsfeld. Auch im "unscharfen" Bereich kann man z.B. fliegende Greifvögel noch "auffassen", um sie dann in die Bildmitte bzw. den Sweetspot zu nehmen. Bei den heute üblichen 110m Gesichtsfeld sind viele Vögel dann einfach außerhalb des Gesichtsfeldes. Beim Absuchen des Himmels merkt man den Unterschied doch deutlich.
Zudem kommt das alte Zeiss mit relativ einfachen Erfle-Okularen und einem Luftspaltobjektiv aus, ohne irgendwelche weiteren Linsen im Strahlengang. Und es hat eben nicht die merkwürdigen Effekte, die einige Beobachter bei den Swarovisions stören.
Interessant ist übrigens, dass gerade Ingraham so etwas sagt, denn bisher hat Zeiss keine Gläser mit hoher Randschärfe gebaut, jedenfalls nicht seit dem Weltkrieg. Die HT sind auch nicht absolut randscharf. Da kann man wieder spekulieren, ob nicht Zeiss da etwas in der Mache hat.