> Hans Weigum schrieb:
> Dazu, geschätzter Bernhard, die ketzerische Frage: Sind Sie überzeugt, dass abgesehen von den
> bemängelten raren Testmöglichkeiten, der Marktmechanismus allein dafür sorgt, dass er
> Ihnen das tatsächlich Mögliche (technisch und wirtschaftlich) anbietet?
Nein, an die gerne beschworene "Macht der Kunden" glaube ich nicht mehr. Die wahre Macht auf der Welt hat das Kapital, und es zählt nur, das die Rendite möglichst hoch ist. (Vielleicht nicht überall, aber das sind kleinste Ausnahmen.) Von daher interessiert garantiert nicht, was der Kunde wirklich haben will, oder ob man ihm gar das Optimum liefert, sondern ob man ihm das vorhandenene Produkt mittels Werbung verkaufen kann. Wenn man am Aufwand sparen kann, dann tut man es auch, da dies die Rendite verbessert.
> Wenn Sie damit zufrieden sind, erübrigt sich meine Frage.
Es ist mir klar das ich sicher nicht das Optimimum besitze. Aber auf der der anderen Seite bin auch keiner von denen, die täglich ein Fernglas benötigen. Oder kniffelige Vogelartenbestimmung damit betreiben, wozu mir schon die Kenntnisse fehlen. Deshalb genügt es mir tatsächlich wenn ein Fernglas ein gutes aber nicht unbedingt ein optimales Bild liefert.
> Tobias Mennle schrieb:
> Leider ist es doch so, das jeder ein Smartphone will, aber fast niemand ein Fernglas.
Das kommt noch hinzu.
- Es stehen heute viele teure Luxusgegenstände in Konkurrenz zueinander, von denen wir meinen sie unbedingt zu benötigen. (Was nicht alle einsehen, und wir deshalb immer mehr überschuldete Privathaushalte haben.)
- Und Moden, was als Prestigeobjekt zählt und was nicht, hat es auch immer gegeben. Die Zeiten wo Fernglas oder Kamera gut und teuer sein durften sind vorbei. Jetzt sind es halt Elektronikartikel. Was eigentlich nicht schlimm wäre, wenn deren Gebrauchsdauer nicht so irre kurz wäre, und somit der produzierte Müllberg entsprechend groß.
> Tobias Mennle schrieb:
> Aber wie sind die Margen bei einer HighEnd Fahrradschaltung,
> und wie schwierig sind Entwicklung und Produktion?
Kommt darauf an welche. Die Fortentwicklung sei langen bestehender Konzepte dürfte sich auf die Gestaltung des Gehäuses und der äußeren Ansteuerung beschränkt haben. Aber so etwas wie die Rohloff basiert zwar auf Bekannten, musste aber total neu überdacht werden, damit es in ein nicht zu großes Nabengehäuse passt. Da stecken mehrere Jahre Arbeit drin. Und die Toleranzen sind auch viel enger, als bei z.B. der Sachs 3-Gang.