Die Gewichte der beiden Gläser ohne Riemen und Kappe habe ich mit einer normalen Küchenwaage ermittelt, das kunststoffgeschützte Leica 10x42 wog etwa 900 g und das belederte Dialyth rund 750 g. Der Unterschied ist auch gut fühlbar, wenn man beide in Händen hält. Das Dialyth hat nur ganz wenig Abriebspuren, aber das Gehäuse ist jedenfalls nicht magnetisch, könnte also aus Alu bestehen. Die Objektivgläser sind eher neutral ohne Farbschimmer im Vergleich zum Trinovid. Bei nochmaliger Anfrage beim Verkäufer habe ich erfahren, dass nach Auskunft des Vorvorbesitzers dieses Exemplar kurz nach Kriegsende bei Hensoldt/Wetzlar als eines der ersten aus noch vorhandenen Teilebeständen unter recht provisorischen Umständen zusammengebaut wurde. Bis dahin wurde dieser Fernglastyp zumindest auch bei den deutschen Panzerverbänden als Dienstglas häufig eingesetzt. Die Nachkriegsproduktion wurde dann nach relativ kurzer Zeit 1950 beendet und danach wurden nur noch Dialyth 8x56 gebaut, die man im Prinzip heute noch von Zeiss in weiterentwickelter Form im Laden kaufen kann. Mit einem etwas breiteren Tragegurt für Fotoapparate lässt sich das Fernglas wirklich gut tragen und als kleinen Schlagschutz habe ich die Objektive mit Moosgummistreifen beklebt. Voila, ein voll gebrauchstüchtiges Glas mit einer interessanten Historie.