Ein wirklich großartiger Beitrag. Ich habe über die Jahre eine Menge über den Stabilisator von Zeiss gelesen, unter anderem auch die Patentschrift, aber dies ist die verständlichste Erklärung, die ich bisher gesehen habe. Und ich wusste nicht, dass Zeiss den Stabilisator verändert hat, das war mir völlig neu.
Dass der Stabilisator empfindlich ist, kann ich unterstreichen - ich habe einmal mein 20x60S Mono aus ca. 70cm Höhe fallenlassen. Der Spaß hat dann etwa 1000 Euro gekostet. Aber das 20x60S ist schon Klasse.
Was ich auch interessant fand, ist folgender Punkt:
Hans Weigum schrieb:
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> Mit Bildstabilisierung beschäftige ich mich eher
> grundsätzlicher Art, dazu gehören alle Aspekte,
> also auch Stativmontage.
Ich kenne etliche alte Untersuchungen (z.B. Brunnckow, Reeger, Siedentopf 1944) ebenso wie einige neuere (vor allem Vukobratovich 1989) und diverse Internetquellen zu diesem Thema (besonders lesenswert ist [
www.cloudynights.com]), die allesamt zeigen, dass der Freihandgebrauch in den meisten Fällen nur einen mehr oder minder geringen Teil der Fernglasleistung überhaupt sichtbar macht, selbst bei 8facher Vergrößerung. Natürlich ist das für Feldbeobachter nichts Neues, daher versuchen ja auch viele Feldbeobachter z.B. beim Seawatching ihre Gläser irgendwie abzustützen, z.B. indem sie sie auf dem Spektiv auflegen oder indem sie einen Finnstick benutzen.
Was ich aber nach wie vor merkwürdig finde, ist, dass bisher kaum wirklich vernünftige kommerzielle Lösungen existieren, um ein modernes Glas z.B. auf einem Einbeinstativ oder einem Finnstick zu befestigen. Die Lösungen der großen Vier sind allesamt zu schwer und zu teuer für das, was sie leisten, außerdem muss man das Glas schnell abnehmen können, wenn z.B. ein Vogel vorbeifliegt. Damit sind alle Lösungen, die mit Verschraubungen arbeiten, wenig sinnvoll.