Genau aus diesem Grund ist eines meiner praktischsten Gläser ein Minox Monokular MD 7x42 C (
hier auf dem Bild mal im Vergleich). Die Optik ist ganz passabel und für den Zweck als Orientierungs- und Peilglas vollkommen in Ordnung. Das Gerät ist kompakt, wasserdicht und kommt in einer sehr praktischen Hülle daher. Der Kompass ist nur wenig ungenauer, als ein hochwertiger Marsch- oder Marinepeilkompass - so erfahrungsgemäß bei meinem Exemplar +/-0,5°. Zuvor hatte ich den Vorgänger MD 8x42 C, welcher aber eine deutlich schlechtere optische Leistung bot und einige andere Mängel hatte (mir aber extrem kulant von Minox gegen das aktuelle Modell ausgetauscht wurde!).
Wenn es mir nicht um reines, komfortables Beobachten geht, sondern ich bei längeren Touren noch etwas zum orientieren benötige oder ich am/auf dem Wasser unterwegs bin, habe ich das Minox Mono dabei, neben meinem GPS (ein richtiges, robustes - kein Smartphone) als Backup. Insbesondere, wenn man etwas Übung mit Kompass und der Strichplatte hat kann man auf viele andere, meist batterieabhängige, Spielereien (Laserentfernungsmesser, ...) verzichten.
Das sich die Missweisung bei Marinekompassen i.d.R. nicht einstellen lässt, hat den Hintergrund, dass diese nicht wie an Land nur abhängig vom Kartendatum ist, sondern auch von der Beobachtungsrichtung auf dem Schiff. Größere Schiffe und auch solche für Langfahrten sollten (!) schiffsspezifische Missweisungstabellen besitzen. Die Missweisung, besonders durch Stahlrümpfe oder anderen magnetischen Elemente, variiert hier nämlich, zusätzlich zur Beobachtungsrichtung und zum Beobachtungspunkt auf dem Schiff, relativ zu dessen Rumpfausrichtung; und zwar nicht nur um ein paar Zehntel Grad, sondern um zum Teil 2-stellige Beträge. Ums Rechnen kommt ein Navigator also nie herum, da stören auch die Korrekturwerte aus der Karte nicht. Das wissen oder bachten zwar die meisten Freizeitkapitäne nicht und auf den meisten Kunststoffschalen fällt es zum Glück kaum ins Gewicht.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.11.14 15:45.