Guten Abend zusammen,
ich habe den Eindruck, die Diskussion hier "läuft aus dem Ruder" ;-)
Im Gegensatz zu einigen anderen hier im Forum bin ich kein ausgewiesener Porro-Fan aber ich denke auch, diese Gläser (auch und vor allem die mit Einzelokularverstellung) haben durchaus ihre Berechtigung. Ich bin Segler und überlege gerade, mir ein neues Fernglas für mein Boot anzuschaffen nachdem das alte Porro (mit ZF) sprichwörtlich auseinander gefallen ist (es lag aber nicht an der ZF). In der engeren Wahl liegen durchaus auch Gläser mit Einzelokularfokussierung. Am liebsten natürlich das Fujinon FMTR-SX2 7x50, aber das ist mir leider viel zu teuer. Das hohe Gewicht (ca. 1,4 kg) würde dabei überhaupt nicht stören, im Gegenteil. Es hilft eher, das Glas ruhig zu halten. Meist guckt man ja nur relativ kurz durchs Glas, manchmal sogar nur mit einer Hand gehalten. Da ist es ganz praktisch, wenn man nicht noch fokussieren muss. Das Fernglas bleibt auch an Bord, d.h. es muss nicht für andere Beobachtungssituationen geeignet sein. Nach meiner Erfahrung sind fast alle Entfernungen der zu beobachtbaren Objekte deutlich größer als 30 m. Klar, Hafeneinfahrten sind manchmal tückisch aber wenn man so nah dran ist braucht man das Glas eigentlich nicht mehr. Ich bin auch ab und an mit der sog. Berufsschifffahrt unterwegs und auch hier finden die Marine-Gläser von Steiner oder Zeiss (7x50 GA T*) durchaus Verwendung.
Fazit: Porro-Gläser mit EF finden also durchaus ihre Käufer und das hat selten etwas mit übertriebener Werbelyrik zu tun (die anderen Firmen sind davon ja auch nicht ganz frei) sondern eher etwas mit dem geplanten Einsatz. Es gibt also Bedarf und warum sollen die Firmen nicht für diesen Bedarf produzieren?
Mit besten Grüßen,
Bert