Tobias Mennle schrieb:
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> Rudi, ich habe nicht behauptet, dass der Habicht
> ist schärfer als das E2, ich habe ihn allerdings
> nach über einem Jahr parallelem Gebrauch dem SE
> deutlich vorgezogen. Und generell betone ich auch,
> dass ich Individuen, nicht Typen vergleiche. Nicht
> jeder Habicht wird ganz so gut wie meiner sein.
Woher weißt du, dass dein 8x30 wirklich vom "oberen Ende" der Variationsbreite stammt? Mal ganz doof gefragt ... :-) Ernsthaft: Ich glaube noch nicht einmal, dass es bei so "einfachen" Gläsern wie den alten Habichten eine so große Spannweite in der Produktion gibt wie bei (mindestens manchen) Dachkantgläsern oder gar bei Spektiven. Zugegeben, ich habe noch nicht soviele Habichtgläser im Feld anschauen können, wohl aber (in den USA und dem UK) diverse Nikon SE (8x32 u. 10x42), ebenfalls eher schlichte Porrogläser. Und bei denen habe ich keine nennenswerten Unterschiede gesehen, einmal abgesehen von minimalen Kontrastunterschieden, die auf die nach und nach verbesserte Vergütung zurückzuführen gewesen sein dürften.
> Zu den Augenmuscheln, die sind wirklich blöd, ich
> benutze im Moment die festen schwarzen vom 1961er
> Habicht meines Sohnes, die sind besser. Also, wenn
> man die Augenmuscheln modifiziert, Sonnenblenden
> dranbastelt und die Fokussierung nicht zu
> schwergängig ist, ein echtes Glas fürs Leben.
Allerdings muss man ehrlich zugeben, dass für die Vogelbeobachtung, mindestens, wenn es um Kleinvögel geht, speziell auf dem Zug, z.B. auf Helgoland, ein schnell und leicht zu fokussierendes Dachkantglas definitiv besser ist. Hast du übrigens mal Swarovski gefragt, ob die irgendwelche anderen Augenmuscheln zu den Habichten auf Lager haben? Auch von dem 8x30 gab es mal ein gummiarmiertes Glas, und deren Augenmuscheln sind - mindestens beim 7x42 und dem 10x40 - etwas freundlicher und nicht ganz so hart. Ich habe in meinem Fundus (z.B. von Zeiss Augenmuscheln aller möglichen Modelle, inklusive der alten Porros) leider nichts Passendes gefunden.
> Und was "flares" betrifft, die einzige optische
> Achillesferse, da ist ein Swarovision 8x32 auch
> nicht besser, im Gegenteil.
Tja, das Swarovision ... Ein 8x32 habe ich mir neulich in Ruhe angeschaut, es gab da ein Sonderangebot bei einem Händler vor Ort. Und auch wenn ich das Glas *eigentlich* ziemlich toll fand, habe ich es letztlich nicht gekauft, aus zwei Gründen: Erstens fand ich, dass es schon bei hellem Himmel einen leichten Schleier zeigte, wenn man sich eine dunklere Fläche anschaute. Nicht schlimm, aber sichtbar, und bei dem Preis nicht wirklich überzeugend. Zweitens fand ich das Glas irgendwie nicht richtig "solide". Ein Bauchgefühl, zugegeben, aber das Glas wirkte auf mich nicht so, als würde es wirklich alles mitmachen. Wobei ich fairerweise dazu sagen muss, dass ich zum Vergleich ein über 20 Jahre altes Leica Trinovid 8x32 BA habe, und das ist ein Glas, das an Solidität und Robustheit wohl kaum zu schlagen ist. Jedenfalls war ich nicht so überzeugt, dass ich bereit gewesen wäre, soviel Geld auf den Tisch zu legen, zumal *im Feld* meines Erachtens ein ordentliches Spektiv immer wichtiger ist als ein Spitzenfernglas.
Zum Habicht gibt es, was das Gegenlichtverhalten angeht, übrigens ein interessantes Posting von Henry Link im BF: [
www.birdforum.net].
Und auch wenn es hier offtopic ist: Was mich wundert, ist, dass es hier zwar zum 8x30 mittlerweile eine ganze Berichte gibt, zum 7x42 auch, wenn auch nicht so viele, aber ganz wenig zum 10x40. Kennt jemand das Glas etwas besser? Mich würde interessieren, ob es ähnliche Probleme mit "veiling glare" hat wie das 8x30. Das 7x42 hat in der Hinsicht nämlich absolut keine Probleme, allerdings ja ein wirklich enges Gesichtsfeld für ein 7faches Glas.