Das Limit, ob nun geschossen wird oder nicht, wird bei der Nachtjagd neben anderen Umständen von der Leistung des Zielfernrohrs abhängig gemacht. Grundsätzlich kann man sagen, dass das, was man durchs Fernglas nicht mehr sauber und zweifelsfrei erkennen kann durch das Zielfernrohr erst recht nicht mehr erkannt wird. Da hilft es auch nichts, wenn die Waffe mit einem Zielfernrohr bestückt ist, das von der Qualität und von den Eckdaten her mit dem Fernglas gleichauf ist und beide im oberen Preissegment angesiedelt sind. Ein Sicherheitsaspekt im Sinne von Unfallverhütung kommt da überhaupt nicht zum Tragen.
Es kann allerdings die Situation auftreten, dass man mit einem Fernglas noch zweifelsfrei ein ganz bestimmtes Individuum, z. B. ein bereits bekanntes und unter Umständen krankes Stück Wild (Verletzung durch Verkehrsunfall o. ä.) mit dem Fernglas auf jeden Fall noch sauber erkennen können muss und die Leistung des Zielfernrohrs so gerade noch ausreicht, um einen sicheren Schuss antragen zu können. Dafür wäre dann auf jeden Fall ein Fernglas mit höherer Leistung vorzuziehen.
Ich treibe mich ja auch in dem einen oder anderen Jagdforum herum und höre mich auch im Bekanntenkreis um. Vielen reicht mittlerweile eines der Alpha-Gläser mit den Eckdaten 8,5/8x42 oder 7x42 auch für den Abendansitz völlig aus. Die Gläser geben immer, auch in der tiefen Dämmerung, mehr her, als ein noch so teures Zielfernrohr, dessen Eckdaten über denen des Fernglases liegen.