Ganz pauschal gesprochen ist der Sprung vom 60er Nikon ED zu einem 65er nicht so groß, dass ich umsatteln würde, es sei denn, die Verfügbarkeit von weitwinkeligen Zoomokularen ist wichtig. Das wäre für mich das einzige echte Argument, wobei ich mit dem (engen) Nikonzoom gut leben kann.
Wenn es denn doch ein modernes 65er sein soll, mit einem entsprechenden Zoomokular, dann würde ich mir heute das Swarovski kaufen, und zwar das ATS 65 HD mit dem 25-50x Zoom. Das Zoom sollte man aber ausprobieren, es gibt einige (wenige) Leute, die mit dem Okular Probleme haben (
kidney beaning). Das 20-60x ist vom Gesichtsfeld her deutlich enger, aber optisch auch sehr ordentlich. Falls man dann irgendwann ein großes Rohr haben möchte, kauft man einfach das ATS 80 HD dazu, das Okular passt ja.
Warum nicht ein Swarovski ATX? Die Dinger sind deutlich teurer, wenn auch natürlich
state of the art. Speziell die Kombination ATX 65 + ATX 95 hat ihre Reize. Das ATX 95 ist das erste Spektiv, das ich gesehen habe, das ich besser finde als das großartige Kowa TSN 883 und das Nikon ED 82. Es sind aber keine Leichtgewichte, das ATX 65, um einmal bei den 65ern zu bleiben, ist knapp 200 gr. schwerer als das ATS 65 HD mit dem 25-50x Zoom.
Die kleineren Kowas kenne ich übrigens nicht, Zeiss und Leica nicht sehr gut. Speziell bei Zeiss würde ich übrigens nur die letzte Ausführung kaufen, da hat Zeiss deutlich nachgebessert, finde ich.
Mehr noch als bei Ferngläsern gilt bei Spektiven, dass man sich Spektive beim Kauf ganz, ganz genau anschauen muss. Da scheint es doch ab und an bei der Endkontrolle heftig zu hapern, und es ist schon derbe, wenn ein funkelnagelneues Spektiv der 80mm-Klasse bei 40x ein unschärferes, flaueres Bild hinlegt als ein Nikon ED mit 60mm Objektiv. Da hat es auch schon im Bekanntenkreis unschöne Diskussionen mit dem Hersteller gegeben, der meinte, so eine Gurke liege noch voll in den Spezifikationen ...