Leider geht hier das Erbe von Carl Zeiss Jena den Bach runter. Dabei kann man Analytik Jena nicht einmal einen Vorwurf machen, denn die Fernglassparte von Docter bringt offenbar wirklich nichts ein. Etwas mehr Geld bringen dagegen wohl die Zielfernrohre.
Was hätte man besser machen können? Investitionen in verbesserte Nobilems, klar. Die Nobilems hätten mit neuen Okularen wieder weit vorn mitspielen können. Aber es gäbe zu wenige Interessenten, die sich an den hellen, aufgrund der groß dimensionierten Prismen nahezu unvignettierten Bildern erfreuen würden. In Eisfeld hat man wohl nicht den Maschinenpark, der notwendig wäre, um erstklassige Dachkantprismen herzustellen. Hier hätte man vielleicht mit anderen Firmen (etwa: Meopta) kooperieren können. Dass Docter es nie geschafft hat, ein 8x32 zu entwickeln, ist wirklich traurig.
Bald werden wohl auch die B/GA (die ehemaligen EDF) eingestellt. Docter wird vielleicht weiter Ferngläser anbieten, aber irgendwann keines mehr aus eigener Produktion, man braucht halt viel weniger Personal, wenn man nur noch importiert, und die ehemaligen Zeiss-Mitarbeiter gehen jetzt in Rente.
Meopta hat es richtig gemacht. Sie haben mit den Meostar nicht nur eine solide Fernglasreihe in der gehobenen Mittelklasse platziert, sondern auch in den USA Fuß gefasst, und zwar nicht unter dem eigenen Namen, sondern unter dem Cabelas, einem der großen Importeure, der dort bereits einen Namen hatte.
Viele Grüße,
Holger