Wenn der Markt klein ist, dann muss man halt für einen kleinen Markt produzieren, denn sobald das Fernglas richtig gut ist, wird es so oder so seine Fans finden. Mit kleinen, kompakten Porros ist da nicht viel zu holen - kompakt können die Dachkanten ohnehin besser. Manches kann das Porro besser: Superweitwinkel, dazu große Austrittspupillen, 3D-Sicht, echtes Panoramafeeling halt. Was macht es schon, wenn der Hobel dabei schwerer wird, solange es ein Vergnügen bereitet, durchzuschauen? Für Porros muss man dann auch nicht viel investieren, die sind von Natur aus low-tech :-)
Versuch mal, das Fernglas nicht nur als Instrument des Birders zu sehen, der ständig damit arbeitet. Es gibt auch so etwas wie das "Genußspechteln". Das ist schon eher damit vergleichbar, mal eine Platte aufzulegen, oder so wie ein Motorrad-Fan, der einfach aus Spaß durch die Gegend kreuzt, ohne ein Ziel zu haben. Boerries von Breitenbuch hat gesagt: Es ist mir egal, was ich sehe, wichtig ist, wie ich es sehe (Zitat aus Seegers Buch). Das trifft es ziemlich gut, und hier schneiden moderne Ferngläser weniger gut ab, als so mancher Klotz aus den 1930er Jahren, trotz seiner 2kg und fehlender Vergütung.
Viele Grüße,
Holger