Da der Regen nachliess und ich neugierig war, fuhr spät nochmal raus um wenigstens first-dim-light noch zu erhaschen: am Rand der Sandgrube mit den Sandschrecken (RIP) mal kurz aufgebaut und Teile der Grube nach 18:00Uhr beguckt.
Die Stärke eines 85er liegt eindeutig bei solchen Beos: bei 20x waren im Zeiss noch Details sichtbar, welche (logischerweise) beim 60er schon Interpretationsbedarf hatten. Jedoch rastete auch bei diesem miesen Licht die Schärfe des Midispektivs sofort ein - ein Rumfuhrwerken mit dem untersetzten Feintrieb war völlig unnötig. Der Widerstand der Walze des Normaltriebs ist völlig-spielfrei-Löffel-in-Honig, also erste Sahne - ich hoffe, das bleibt so. Der Widerstand des (überflüssigen) Feintriebs ist zwar ebenso spielfrei, jedoch sehr gering bis kaum spürbar. Das wGF ist bei 15x eher geht-so, bei 45x jedoch kaum noch zu überblicken (und weitestgehend randscharf) bei 68° - das sollte eigentlich mit dem generösen Pupillenabstand gehen, beim 24er PanO hab' ich da keine Probleme. Das wGF des Zeiss ist bei 45x merklich kleiner (oha…), aber natürlich Superseheindruck. Genaueres werden die nächsten Tage zeigen.
Dass keine Sonnenblende (besser: Regenschutz, beim Zeiss hab' ich auch heliopan…) vorhanden ist, nervt natürlich ein wenig bei Regen; mal schauen, ob's da für's Gewinde was gibt. Das Zoom lässt sich noch gut verstellen, geht jedoch etwas ungleichmäßig vom Widerstand her, könnte besser sein, ist natürlich optisch völlig irrelevant; die Schraubung hält (natürlich) bisher problemlos. Das Oku ist schon recht groß gebaut (randgeschärfte 68° müssen ja irgenwo her kommen), und steht der Zeiss-Cola-Dose nicht viel nach. Die Gummierung ist griffiger, als die geriffelte Zeiss-Variante. Im Zeiss sind vier Nebenpupillen (haben andere 'Große' auch), das Opticron zumindest bei Schmuddellicht keine.
Der Neiger ist bekannt gut, beim Opticron Ungleichgewicht hilft die eingebaute Feder, was jedoch beim Zusammenlegen nervt: der Griff stellt sich immer auf und das Federsystem muss dann abgeschaltet werden. Ein Betrieb ganz ohne Griff ist vermutlich die praktikabelste Variante.
Das Stativ ist eher so naja (war mir aber schon vorher klar, hatte mal ein fast baugleiches Induro): beim ersten Aufbau löste sich schon was vom Drehverschluss, kann man aber selber beheben, erweckt jedoch wenig Vertrauen. Beine hakeln schon mal, immerhin haben sie Anti-Dreh-System. Die wichtige Schwingungseigenschaften sind akzeptabel/brauchbar, also nix Weltwunderartiges. Die Verarbeitung geht eher in Richtung 'günstig' - ein 190€-Karbon ist halt auf Preis/Gewicht getrimmt, klar. Dazu bin ich natürlich vom 3530 schon etwas 'verwöhn-konditioniert'. Das Stativ ist klar das schwächere Glied in der Kette MM4-2180-Unterbau, aber bislang brauchbar. Weiss noch nicht, ob das bleibt.
So,- die Farbnuancierungen, Kontrasteigenschaften, Fizzelchenbeobachtungen etc. kommen irgendwann in der nächsten Woche dran, natürlich immer im Direktvergleich. Bisher gefällt das MM4 sehr, der Unterbau muss noch Nehmerqualitäten zeigen. Anbei noch ein paar Fotos, es war schon deutlich dunkler - Größenvergleich ist bei WW eher schwierig, liegen die beiden im Kofferraum sieht man's schon deutlich. Es ist halt Midi und kein Hummingbird - dafür ist die Prismenbehausung und das Zoom einfach zu groß.
Guter-Dinge-Gruß
Manfred