Das sehe ich etwas differenzierter (obschon ich nach 8 Monaten schon einen Totalschaden bei meinem 12x36 IS II hatte).
Das geht: Sorgsamer Gebrauch wie bei einer kompakten Digitalkamera, und zwar nur bei trockenem Wetter. Bedingung: Transport im Gepäck in einer sehr gut gepolsterten Tasche (die mitgelieferte ist ungefüttert und zu knapp bemessen, sodass zusätzlich Druck auf das geklebte Pseudo-Gehäuse entsteht).
Das geht nicht: Unkomplizierter Gebrauch wie bei einem traditionellen Fernglas.
Verboten ist also: das Canon mit einem 2. Glas um den Hals baumeln lassen, Klettern mit dem Glas um den Hals, Verstauen des Glases ohne Schutz oder mit der mitgelieferten Tüte im Rucksack. Verwendung im Nieselregen. Fallenlassen auf Schlamm und dann abspülen. Kaffee drüberschütten.
Bei der Elektronik habe ich keine Bedenken, die wird lange funktionsfähig bleiben. Die kleineren Canon-Gläser sind in Bezug auf die Stabilisierung ausgezeichnete Werkzeuge, ihre Optik ist recht gut, in Bezug auf die Dauerhaftigkeit sind sie dürftig. Da wurde an der Konstruktion gespart, damit die Gläser noch bezahlbar sind. Hätten diese ein richtiges Magnesium- oder Alugehäuse, wären sie schwerer, noch bulliger und sicher um die Hälfte teurer bis doppelt so teuer - und würden somit kaum gekauft.
Soweit ich aus den Fotos und den Videos schliessen kann, bilden wenigstens bei den neuen Gläsern die Fernglastuben mit der Fokussiereinheit äusserlich eine Einheit. Sie dürften also robuster sein als das aktuelle 12x36.
Ein Ornithologe, den ich kennen gelernt habe, muss sein 15x50 im Schnitt alle 3 Jahre ersetzen - und betrachtet dies als angemessene Amortisationskosten, da er dafür kein Spektiv und Stativ mit sich herumschleppen muss. Man muss sich einfach klar sein, worauf man sich einlässt, wenn man diese Gläser in Betracht zieht. Ich verzichte künftig darauf (und benutze dann eben mein 12x50 HD von Meopta [Gewicht 1020 g], wobei ich mich wegen der Wackelanfälligkeit auf kürzere Beobachtungsspannen beschränken muss).