Holger Merlitz schrieb:
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> Dramatisch unterschiedlich in der
> Leistung dürften beide nicht sein, da auch das
> Ultravid noch der alten Designschule entsprang.
> Allerdings muss man davon ausgehen, dass das ein-
> oder andere Sonderglas im Ultravid einen
> Unterschied bei den Farbsäumen machen dürfte.
Wenn, ja *wenn* es eben nicht doch so ist, dass die Innenfokussierung mit einer Fokussierlinse zwischen Objektiv und Prisma für die Probleme mit CA bei modernen Dachkantprismengläsern verantwortlich ist, oder mindestens mitverantwortlich. Ich kann z.B. beim "uralten" Zeiss Dialyt 10x40 BGAT*P aus dem späten 90er Jahren, noch mit Fokussierung über Verschiebung der Objektivlinsen, keine störenden Farbfehler sehen, beim Victory 10x40 BGAT*P, dem ersten Zeissglas mit Fokussierlinse, aber noch ohne Sondergläser, sehr wohl. Auch deshalb hat Zeiss die Bauserie ja flott eingestampft und das FL auf den Markt gebracht, mit Sondergläsern. Allerdings muss ich einschränkend sagen, dass ich für CA nicht soinderlich empfindlich bin, da gibt es offenbar große individuelle Unterschiede.
Von daher bin ich mir nicht so sicher, dass die Trinovid wirklich Probleme mit CA haben werden. Wenn, dann am ehsten noch das 10x40, wobei ich beim alten Trinovid 10x40 keine auffällige CA sehe. Das 7x35 dürfte da eher weniger "gefährdet" sein.
> Warten wir mal ab - falls jedoch das Trino
> ähnlich gut sein sollte, dann müsste Leica sich
> die Frage gefallen lassen, was sie in den
> vergangenen 50 Jahren eigentlich gemacht haben
> (abgesehen von offensichtlichen Verbesserungen in
> der Wasserdichtigkeit und im Nahpunkt).
Wenn ich mir alte Gläser ansehe, die Leitz Binuxits oder andere alte Porros von Leitz z.B., oder die Zeiss Porros aus den 50er und 60er Jahren, kann sich ernsthaft fragen, wo eigentlich von der Optik her der Fortschritt liegt. Die Gläser könnten, hätten sie eine moderne Mehrschichtvergütung, von der Bildqualität in der Bildmitte und einem großen Bereich um die Bildmitte auch heute noch mithalten. Problemlos. Und mindestens die Zeissgläser mit ihren Stulpendichtungen waren *so* undicht auch nicht. Der Fortschritt liegt hier vor allem in dem erweiterten Nahbereich und den Brillenträgerokularen (wenn man sie denn braucht), wobei Zeiss auch dort bei einigen Gläsern schon brauchbare B-Okulare hatte, z.B. beim 8x50B und beim 8x30B.