Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Farben von Vergütungen

Juelich-Logo

 
Impressum
 
Forumregeln
 
Lupen
Mikroskope
Schulung
Messtische
Mess-Software
Mikroskopierdienst
Mikroskopservice
Sonderanfertigungen
 
Ferngläser
Spektive
Teleskope
Globen
 
Sonderposten
Veranstaltungen
Forum
Testberichte
 
AGB
Impressum
Haftungsauschluss
Datenschutzerklärung
Kontakt

 

28. September 2017 21:38
So, ist zwar nicht aus dem Thread den ich meine, aber hat auch sehr viel damit zu tun.

Ich hoffe Hr. Schön hat nichts dagegen das ich seinen Forums Beitrag hier noch mal nach vorne hole.


""" Leider ist mir nicht bekannt, wie Zeiss die T*-Vergütung definiert; selbst auf der Zeiss-Website ist mit deren Suchfunktion nichts darüber zu finden. In einem kurzen historischen Überblick über „Pionierleistung“ konnte ich nur die Information finden, daß seit 1979 die T*-Vergütung (dort jedoch ohne den erforderlichen Bindestrich) für Zeiss-Ferngläser (auch hier fehlt der Bindestrich – man merkt, daß sich in der PR- und Werbeabteilung** von Zeiss Expertenwissen nicht auch auf die deutsche Sprache erstreckt) benutzt wird, um deren Transmission auf „über 90%“ (wirklich aller Zeiss-Ferngläser?) erhöht.

Ich habe aber gute Gründe, um anzunehmen, daß es sich bei der T*-Vergütung nicht um eine nach Schichtaufbau (Materialien, Reihenfolge, Schichtdicken und Schichtenzahl) eindeutig definierte Mehrschichtvergütung handelt, denn das wäre gar nicht sinnvoll, um bestmögliche Reflexionsdämpfung zu erzielen. Vielmehr muß eine möglichst effektive MC-Vergütung in erster Linie zu möglichst hoher Transmission führen und zum Erreichen dieses Ziels auf die Brechzahl des Substrats, also der Glassorte, aus der die Linse, das Prisma oder das Schutzglas gefertigt ist, abgestimmt sein. So wird also mit Sicherheit eine T*-Vergütung einer Linse aus Glas der Brechzahl um 1,45 anders „komponiert“ sein als eine für Brechzahl um 1,6 oder gar 1,73. Da sicher nicht alle Zeiss-Ferngläser Frontlinsen aus derselben Glassorte haben, sind folglich auch unterschiedliche Reflexions-Farbtöne zu erwarten.

Ferner ist noch ein zweiter Aspekt zu berücksichtigen: Es ist zwar nicht Hauptaufgabe von Vergütungen, den Farbcharakter des Gesamtsystems zu neutralisieren oder für spezielle Einsatzzwecke zu optimieren, z.B. bei einem überwiegend als Nachglas gedachten Modell ein Transmissionsmaximum nahe bei 507 nm (Empfindlichkeitsmaximum beim nächtlichen Stäbchensehen) statt nahe bei 555 nm (Maximum beim farbigen Zapfensehen) zu erzielen, wie es bei hellem Tageslicht anzustreben wäre. Aber man kann bei der Lösung der Hauptaufgabe Transmissionsmaximierung bzw. Reflexionsminimierung durchaus in gewissen Grenzen um das Optimum herum variieren, ohne daß sich dieses nennenswert verschlechtert, um nebenher die Farbtendenz ein bißchen zu steuern. Wenn also z.B. aufgrund etwas zu großer Absorption einer Glassorte in irgendeinem Farbbereich das durchgelassene Licht komplementärfarbig getönt wird, ließe sich durch Verlegung des Reflexionsminimums der Vergütung zur Absorptionsfarbe der Farbstich kompensieren oder zumindest abschwächen.

Schließlich kann, zwar kaum bei Fernglas-, aber z.B. bei Fotoobjektiven mit sehr großen Bildwinkeln und/oder mit stark gewölbten Linsen (kleinen Krümmungsradien) bei der Abstimmung der Vergütung auch der Lichteinfallswinkel(bereich) eine Rolle spielen. Denn erstens wjrd bei größer werdendem Einfallswinkel (d.h. immer schräger statt senkrecht) bei gleicher Schichtdicke die Weglänge des Lichts durch die Schicht länger, so daß sich bei der Interferenz die Wellenlänge bester Reflexionsunterdrückung vergrößert, also in der Richtung von Bau nach Rot verschiebt. Das bedeutet, daß man bei sehr stark gekrümmten Linsen mit sehr großen Unterschieden im Einfallswinkel über die Linsenfläche nur einen geringeren Wirkungsgrad als bei flachen Linsen und kleinem Bildwinkel, also geringer Variation des Einfallswinkels erzielen kann und daß man für das Reflexionsminimum über die Gesamtfläche mit etwas anderen (geringeren) Schichtdicken abstimmen muß. Auch das kann zu etwas veränderten Reflexionsfarben führen.

Die T*-Vergütung sollte also, falls es eine verbindliche Definition dafür gibt, durch Vorgabe einer Mindest-Reflexionsunterdrückung definiert sein, wobei der Mindestwert evtl. von Parametern wie Brechzahl, Einfallswinkelbereich oder anderen einschränkenden Randbedingungen wie z.B. Gewährleistung einer Säurebeständigkeit, Abriebfestigkeit usw. abhängig sein muß, weil diese Parameter die zur Verfügung stehenden Verbeserungsmöglichkeiten reduzieren können.

Wenn die Frontlinse des Zeiss Victory 10x56 FL in einer anderen Farbe schimmert als die Frontlinse eines Zeiss Conquest 15x45 T*, so bedeutet das keineswegs zwangsläufig, daß die Vergütung des Conquest schlechter sein muß als die des Victory FL – sie ist nur (notwendigerweise!) anders.

Walter E. Schön


Themafremde Fußnote:

** Es ist nicht auszuschließen, daß die Verantwortlichen für das Fehlen der Bindestriche in der Geschäftsleitung sitzen und die PR- und Werbetexter unschuldig sind. Ich weiß, daß es viele Manager und Topmanager gibt, die kraft Ihrer Position in der Firma bestimmen, daß man ihren heiligen Firmennamen niemals per Bindestrich mit so profanen Wörtern wie Kamera, Objektiv oder Fernglas verheiraten dürfe. Ich kann mich noch erinnern, daß um 1980/81 herum Herr G. von Z. als Pressechef bei Leica (jetzt im Ruhestand und nebenbei in ähnlicher Funktion für die DGPh tätig) eine von der damaligen Geschäftsleitung veranlaßte Presseinformation an alle Fotozeitungs-Redaktionen verschickte, in der stand, daß der Markenname „Leica“ immer allein stehen müsse und nicht mittels Bindestrich mit anderen Wörtern (z.B. zu „Leica-Objektiv“) verbunden werden dürfe. Es war damals für mich Anlaß, zu diesem Thema eine kleine Glosse zu schreiben und öffentlich zu erklären, daß ich in der Rechtschreibung auch künftig den Regeln der deutschen Sprache und nicht denen der Firma Leica folgen werde. Ich fügte als Beispiel hinzu, daß es sich auch der große Herr von Goethe gefallen lassen muß (und sich gewiß gern gefallen ließe, wenn er heute noch lebte), daß nach ihm benannte Straßen „Johann-Wolfgang-von-Goethe-Straße” oder kürzer „Goethe-Straße” oder besser noch enger verknüpft „Goethestraße“ heißen müssen und nicht „Johann Wolfgang von Goethe Straße” bzw. „Goethe Straße“.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

wizard 2821 21. September 2017 12:50

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

Holger Merlitz 1381 21. September 2017 14:32

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

Andreas 1630 21. September 2017 18:44

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

Dominique 1316 22. September 2017 06:07

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

Stefan Schwarz 1919 22. September 2017 09:04

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

Dominique 1118 23. September 2017 14:05

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

Stefan Schwarz 1204 23. September 2017 15:15

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

Hans 1095 24. September 2017 21:48

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

wizard 1296 26. September 2017 13:08

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

BoB 1066 27. September 2017 14:08

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

Dominique 1029 27. September 2017 15:46

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

wizard 1022 27. September 2017 16:25

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

Dominique 1097 27. September 2017 22:07

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

wizard 956 28. September 2017 12:23

Schlussfolgerung...

Dominique 1085 28. September 2017 12:47

Re: Schlussfolgerung...

Stefan Schwarz 1215 28. September 2017 20:58

Farben von Vergütungen

Stefan Schwarz 984 28. September 2017 21:38

Re: Farben von Vergütungen

wizard 1288 29. September 2017 09:40

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

BoB 1016 27. September 2017 21:13

Re: Swarovski EL 8x32 Swarovision Versionsunterschiede?

sep 1012 28. September 2017 06:29



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen