Hier besteht die Komplikation, dass das Motiv nicht homogen, sondern aus Teilen mit unterschiedlichen Leuchtdichten zusammengesetzt ist. Je nach Sehwinkel tragen dann unterschiedliche Anteile zum Gesamtbild bei. Da vergleicht man natürlich Äpfel und Birnen, denn ein echter Helligkeitsvergleich ist nur dann möglich, wenn die Instrumente auf gleichartige Motive gerichtet sind.
Ich meine, OhWeh hat das korrekt beschrieben, denn die Augen reagieren auf die hellen Motivanteile und lassen dann den dunklen Wald noch dunkler erscheinen.
Ganz allgemein habe ich die Erfahrung gemacht, dass weite Sehwinkel gerade bei geringen Leuchtdichten Vorteile bringen. Es gibt viel weniger Detailinformationen als am Tage, daher muss sich unsere Wahrnehmung aus einem beschränkten Datensatz so viel herausziehen wie möglich. Ein weiter Sehwinkel macht es einem leichter, Objekte im Kontext ihrer Umgebungen zu interpretieren und somit leichter zu identifizieren. Bekanntlich ist unsere Netzhaut im zentralen (fovealen) Bereich auch weniger lichtempfindlich als in den peripheren (extrafovealen) Bereichen. Am Tage beobachtet man foveal und konzentriert sich dabei auf den Bereich höchster Auflösung - dazu reicht ein kleiner Sehwinkel völlig aus. Bei schwacher Beleuchtung gilt: Je mehr Informationen auch aus den peripheren Bereichen des Sehfeldes dazukommen, desto besser. Ein gutes Nachtglas sollte möglichst weitwinklig sein.
Viele Grüße,
Holger