Heute morgen habe ich um ca. 5:20 MESZ den aktuellen Kometen Giacobini-Zinner im Sternbild Zwillinge mit dem ATX85 beobachtet. Da der Komet zur Zeit durch die Milchstraße zieht, ergeben sich immer wieder interessante Konstellationen Komet – offener Sternhaufen. Leider ist der Komet nicht sehr hell, z.B. deutlich schwächer als die bekannten offenen Sternhaufen M36, M37 und M38 im Fuhrmann.
Die optimale Vergrößerung am ATX85 betrug ca. 35fach, also bei einer AP von ca. 2.4.
Dabei war der sehr schwache Schweifansatz des Kometen gerade noch zu sehen.
Also: damit wäre dieser flächenschwache Komet auch mit dem Harpia 95 vernünftig zu beobachten, denn dieses Spektiv nutzt ja ab ca. 40fach die volle Öffnung. Bei der allgegenwärtigen Himmelsaufhellung gibt es vermutlich gar nicht so viele astronomische Objekte, wo die nicht voll ausgenutzte Öffnung von 23 bis knapp 40fach beim Harpia 95 wehtut. Dann eher beim terrestrischen Beobachten in der Dämmerung.
Mehr und mehr wird mir klar, dass ein Spektiv nicht ein astronomisches Fernrohr ersetzen kann (und umgekehrt!). Aber der schnelle Einsatz ist bestechend – und verführt dazu, letzteres zu vernachlässigen.
Andreas