Bei diesem thread musste ich insgeheim schmunzeln. Schon früher einmal hatte ich geäußert, dass ein Fernglas vor allem zum Durchschauen gedacht ist. Ein wirklich gutes Fernglas "verschwindet" quasi beim Durchschauen, d.h. man nimmt es gar nicht mehr wahr, dass man durch ein Fernglas schaut, sondern genießt nur noch die durch das Fernglas erreichte Erweiterung des eigenen Sehens. So geht es mir noch immer mit meinem Swarovison 8x32 Glas (die im Zusammenhang mir diesem Glas des öfteren kritisierte Gegenlichtschwäche habe ich beim Durchschauen noch nie bemerkt und tue mich auch äußerst schwer, sie beim gezielten Suchen nach diesem Fehler zu finden).
Optische Unzulänglichkeiten stehen dem Durchschauen erst dann entgegen, wenn sie so auffallend sind, dass sie sich beim Durchschauen in den Vordergrund schieben und den Seheindruck beeinträchtigen. Sucht man hingegen nach optischen Unzulänglichkeiten, so wird man fast immer welche finden, den jedes optische System stellt einen Kompromiss dar. Jedoch hat ein solches Suchen nach optischen Unzulänglichkeiten nach meinem Dafürhalten nichts mehr mit dem Durchschauen zu tun, für das ein Fernglas eigentlich konzipiert ist, denn beim Suchen nach optischen Unzulänglichkeiten geht es nicht mehr um das, was man durch das Fernglas sieht, sondern (nur) um die Beurteilung der Abbildungsqualität.
Insofern finde ich die in diesem thread zum Ausdruck kommende Herangehensweise sehr pragmatisch und auch erfrischend, denn sie ist auf das Wesentliche gerichtet, das Seherlebnis mit einem Fernglas. Zudem zeigt diese Herangehensweise, dass man damit durchaus höhere Qualität von minderer Qualität unterscheiden kann.
Glückwunsch zu dem gefundenen, hervorragenden neuen Fernglas und vor allem viel Spaß beim Durchschauen!
Grüße,
Andreas