Schön, Elmer, dass es doch etwas Interesse für Altglas gibt.
Die drei abgebildeten Gläser teilen gemeinsam mehr als: Militärisch, ähnliche Epoche und Erscheinungsbild. Sie sind für mich interessant wie das Problem Dichtigkeit angegangen wurde:
1. Ross/NLI No.5 (Mk IV) 7x50: Dort dient, wie ja häufig anderswo angewendet, das Fett im Schneckengang der Fokussierung als Dichtung der beweglichen Teile. Um, z.B. durch Diffusion durchs Fett trotzdem eingedrungene Feuchtigkeit zu entfernen, konnte an den durch rote Schraubenköpfe verschlossenen Oeffnungen ein spezielles Trockenluft-Spülgerät angeschlossen werden.
2. Beim Huet 12x50 wurden die geradgeführten Okulare mit hermetisch verlöteten Metallwellbalgen beweglich gedichtet. Eine aufwendige, aber sehr zuverlässige Lösung.
3. Beim Huet 8x40, wie das 12x50 ein Marineglas, wählte man eine Quasi-Fixfokuslösung. Wollte man die Fokussierung (auf den Benutzer angepasst) ändern, musste man zuvor mit einem Spezialschlüssel eine Verschraubung lösen. Dieses Huet 8x40 ist vermutlich bis heute das Dachkantglas mit dem weitesten Bildwinkel überhaupt.
Uebrigens:
Die bei Fernoptik heute gängige Dichtung beweglicher Teile mittels O-Ringen verletzt eine wesentliche Regel des Maschinenbaus. O-Ringe sind eigentlich nur für statische Dichtungen vorgesehen. Deren gelegentliches Versagen bei beweglichen Dichtungen ist also vorprogrammiert.
HW