Ja, der Globuseffekt ist auch bei der monokularen Beobachtung sichtbar. Ich habe übrigens noch nicht davon gehört, dass jemandem bei Beobachtungen mit einem Monokular oder Spektiv schwindelig oder gar übel wurde. Vielleicht liegt es daran, dass Spektive allgemein weniger geschwenkt werden als Ferngläser im Freihandgebrauch. Es mag aber sein, dass diese unangenehmen Effekte ausschließlich bei der binokularen Beobachtung auftreten - das wäre dann wieder solch ein typischer Wahrnehmungseffekt, der sich nicht einfach auf optische Parameter reduzieren lässt, weil irgendwelche komplizierten Vorgänge bei der Informationsverarbeitung im Gehirn ins Spiel kommen. Schade, dass so viele Details zu diesem Phänomen noch nicht systematisch untersucht worden sind. Dabei wäre es heute sehr einfach, Experimente mit virtual reality Brillen durchzuführen, die über weite Sehwinkel verfügen und über simple Programmierung jede Verzeichnung simulieren könnten. Eigentlich sollte jeder Fernglashersteller über ein solches System verfügen, das er dann mit der Verzeichnungskurve seines in Planung befindlichen Modells füttert und anschließend einer Gruppe von freiwilligen Testern überlässt. So ließe sich ein unangenehmes Schwenkverhalten bereits in der Phase des optischen Designs vermeiden, noch bevor die erste Linse geschliffen wurde.
Viele Grüße,
Holger