Holger schrieb:
>>Selbst mit einem Phasenkorrekturbelag hätte man noch immer den Beugungseffekt an der Dachkante. Den 'Beugungsspike' solltest Du bei Deinem Test auf jeden Fall sehen können - andernfalls wäre vielleicht die Intensität Deines Teststerns zu gering eingestellt.<<
Und Thomas(Astro-Fan) schrieb:
>>Die Spikes durch die Beugung an der Dachkante sehe ich an hellen Straßenlampen deutlich, doch selbst bei hellen Sternen sind sie unsichtbar, das spricht für die Qualität der Prismen.<<
Jetzt muss ich noch mal eine Sache klären. Ich nutze seit etlichen Jahren für die Astronomie u.a. zwei Amici-Prismen an einem 125mm Refraktor. Beide erzeugen, wenn ich Jupiter beobachte, einen Streifen, der genau die Breite des Planeten hat und quer durch das gesamte Sehfeld läuft – überdeutlich und unübersehbar.
Ist das der vielzitierte Spike, von dem immer die Rede ist?
Dieser Streifen wird wohl durch Beugung an der Dachkante erzeugt, genau wie die Fangspiegelspinne eines Newton kreuzförmige Beugungsmuster erzeugt.
Mit Sicherheit reduziert dieser Effekt den Kontrast im Bild v.a. bei Planeten/Mondbeobachtung, wie Holger geschrieben hat. Allerdings bin ich mit beiden Amicis auch beim gelegentlichen Einsatz hoher Vergrößerungen (bis ca. 170fach) recht zufrieden (das kleine ist ein 1 ¼ Zoll von Baader, das große ein 2 Zoll von William Optics, nicht mehr erhältlich). Ob bei Einsatz eines Amici das Dawes-Limit an Doppelsternen erzielt wird, habe ich nicht geklärt, da ich für die erforderlichen sehr hohen Vergrößerungen (ca. 250 bis 300fach) immer einen Zenitspiegel einsetze.
Soweit mir bekannt, scheint als einziger Hersteller Baader ein Amici zu verspiegeln, es handelt sich um ein großes 2 Zoll (2" / 90° Astro Amici-Prisma mit BBHS Beschichtung, „Weltweit das einzige bildaufrichtende Prisma für astronomische Beobachtung bei höchsten Vergrößerungen“), preislich ganz oben angesiedelt.
Gruß von Andreas