Hallo Herr Scholl,
bezüglich des "Plastikgehäuses" der Zeiss-Gläser muss ich Ihnen widersprechen. Bezüglich des Werkstoffes der Gehäuse gibt es sicher keinen Grund, sich gegen ein Zeiss-Glas zu entscheiden.
Vom Standpunkt eines Ingenieures aus gesehen sind faserverstärkte Kunststoffe in Punkto Festigkeit, Steifigkeit und Schlagfestigkeit sicherlich vielen gebräuchlichen Gusslegierungen nicht unterlegen. Hinzu kommt, daß die Werkstückfestigkeit (und die ist ja für Sie entscheidend) vom Zusammenspiel von Werkstoff und Konstruktion abhängt.
Heißt im Klartext: Ein superduper Werkstoff nutzt nichts, wenn die Wandstärken zu gering ausgelegt sind oder sonstige Konstruktionsfehler vorliegen. Davon ist zwar bei Leica sicher nicht auszugehen, jedoch wird Zeiss das "Plastik"Gehäuse mechanisch sicherlich so ausgelegt haben, daß sie es nicht durch an die Wand werfen oder mit dem Auto drüberfahren zerstören können. Bevor das Außen-Gehäuse kaputt geht, werden sie das Glas erstmal optisch hinrichten, d.h. die Justierung der optischen Komponenten wird durch Stöße und elastische Verformungen des Gehäuses verändert. Das wird auch bei Leica so sein.
Der Kunststoff bei Zeiss mag von der Wertigkeit nicht besonders toll erscheinen, aber einen Nachteil bezüglich Robustheit bedeutet das nicht.
Mit freundlichem Gruß,
P. Nisius